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Grüne IT-Technologie - Nur wenige Unternehmen haben Öko-Konzepte bislang realisiert

Laut Schätzungen des Marktforschungsinstituts Gartner [http://www.gartner.com] erzeugt die IT-Industrie genauso viel CO2-Emissionen wie der weltweite Flugverkehr. Die Medien läuten seit langem die Alarmglocken, die Unternehmen reagieren mit offensiver Vermarktung ihres Lieblingskonzepts: Green-IT.

„Online-Nachrichtendienst NeueNachricht“ (www.ne-na.de)

München/Balingen - Sie verkaufen mit diesem Begriff ihre Bemühungen, ihre Produkte umwelt- und ressourcenschonend zu produzieren. Doch wie steht es um die tatsächliche Umsetzung? Eine vom WWF in Auftrag gegebene Studie des Gartner Instituts legt jetzt offen, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit ein großer Unterschied klafft.

IT-Unternehmen wurden angefragt, was sie gegen Umweltprobleme unternehmen und für den Klimaschutz tun. „Diese erste Studie ihrer Art untersucht, welche Rolle große Unternehmen bei der Reduzierung ihres eigenen Beitrags am Klimawandel spielen und zwar hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit, ihrer Lieferkette sowie ihrer Produkte und Dienstleistungen“, erklärt Simon Mingay, Research Vice President und bei Gartner verantwortlich für den Bereich Green IT. Das Resultat: Nur wenige Unternehmen haben bislang Konzepte tatsächlich in die Tat umgesetzt.

Peter Arbitter, Leiter Portfolio und Technologie Management bei Siemens IT Solutions and Services in München, relativiert die vermeintliche Enttäuschung im Interview mit Computerworld: „Auch ohne eine grüne Technologie, also mit immer leistungsfähigerer Hard- und Software, können die Unternehmen deutlich Energie und Kosten einsparen, dadurch auch die Umwelt und das Klima entlasten. So wurde die Software über die Jahre großzügig auf zu viele Server verteilt. Insider schätzen, dass heute nur 15 bis 25 Prozent der Server-Kapazitäten ausgeschöpft werden. Der Löwenanteil der Kapazitäten liegt also buchstäblich brach, vergeudet aber dennoch Energie“.

Ein positives Gegenbeispiel: Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, reduziert der Technologiehersteller Bizerba aus Balingen derzeit die Anzahl der verwendeten physikalischen Server. „Auf demselben physikalischen Server können mehrere virtuelle Server mit verschiedenen Applikationen laufen. Wir schätzen, dass durch diese Maßnahme rund 20 Prozent der Energiekosten im Rechenzentrum gespart werden können“, erklärt Andreas Rebetzky, Director Global Information Technology bei Bizerba. Mit Hilfe so genannter Freecooling-Anlagen könne zudem in der kalten Jahreszeit die Außentemperatur zu Kühlung genutzt werden.