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Nachhaltige Reifenherstellung aus Pflanzen

Bald in den Reifen: Löwenzahn eignet sich am besten als Kautschukersatz. © istock.com/GgWink.

Ausbeutung: Gummibäume lässt man zur Kautschukherstellung ganz schön bluten. © istock.com/styf22

Nicht nur bei Verbrauchern nimmt die Opens external link in new windowNachfrage nach energiesparenden und nachhaltigen Produkten zu, auch viele Hersteller haben inzwischen die Vorteile nachhaltiger Produktion entdeckt: Weniger Kosten und schnellere Produktion durch kürzere Transportwege, günstigere Rohstoffe und geringere Müllentsorgung. Viele Reifenhersteller satteln auf "grüne Reifen" um, die nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kraftstoffsparender sein sollen.

Naturöl statt Erdöl – Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen

Bei der Reifenproduktion verwerten bereits viele Hersteller inzwischen Altreifenmaterial. Zur Herstellung werden allerdings immer noch große Mengen an Rohölen und Naturkautschuk verwendet. Einige Reifenproduzenten, wie etwa Continental, ersetzen inzwischen die fossilen Öle teilweise durch pflanzliche Öle wie Rapsöl oder Sojaöl. Pflanzenfasern wie Viskose und Zellulose dienen als Ersatz für Polyester in der Karkassenverstärkung.

Für die Hersteller hat die vermehrte Nutzung und Erforschung von nachwachsenden Rohstoffen vorrangig mit den viel geringeren Herstellungskosten zu tun. Denn umweltfreundlicher bedeutet meist auch günstiger: Nachwachsende Rohstoffe lassen sich leicht im eigenen Land anbauen und müssen nicht teuer importiert werden. Die Natur wird sich trotzdem über dieses nachhaltige Gewinnstreben freuen. Auch Reifenshops rüsten inzwischen nach und legen Wert auf Eco-Reifen! Beim Reifenanbieter Opens external link in new windowTirendo kann man beispielsweise schon nach Kraftstoffeffizienz oder nach Eco-Reifen filtern. So findet man nicht nur umweltfreundliche, sondern auch energiesparende Pneus.

Löwenzahn statt Gummibaum – Neuer Naturkautschuk im Anmarsch

Continental ist auch der Reifenhersteller, der sich zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie der Erforschung von Opens external link in new windowLöwenzahn-Kautschuk als Ersatz für herkömmlichen Naturkautschuk gewidmet hat. Naturkautschuk wird aus dem Saft des Gummibaums gewonnen, der in tropischen Gebieten wie Thailand, Indonesien oder Malaysia in Monokultur angebaut wird. Allerdings hängt von diesen vergleichsweise kleinen Anbaugebieten die Naturkautschukproduktion der gesamten Welt ab. Durch die vermehrte Nachfrage steigen auch die Einkaufspreise immer weiter.

Bereits ein teilweiser Umstieg auf Kautschukalternativen würde nicht nur den Herstellern teure Transport- und Importkosten sparen, sondern auch die Umwelt auf vielfache Weise entlasten. Weniger Transportwege bedeuten weniger CO2-Ausstoß, weniger Monokultur bedeutet weniger Regenwaldzerstörung und das Recycling der "grünen Reifen" dürfte ebenfalls weitaus weniger belasten.

Leistungsstark und umweltfreundlich – Die "grünen Reifen"

Reifen aus nachwachsenden Rohstoffen sollen allerdings nicht nur günstiger und umweltfreundlicher in der Produktion sein, sondern sie sollen auch kraftstoffsparender und leistungsstärker sein. Der Hersteller Goodyear hat herausgefunden, dass die Opens external link in new windowVerwendung von Sojabohnenöl die Qualität der Reifen und sogar die Laufleistung des Fahrzeugs um etwa 10 Prozent erhöht.