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Wie gesund ist reine Rohkost wirklich?

Für die einen ist Rohkost die Idealnahrung schlechthin, für andere ist reine Rohkost gleichbedeutend mit einem Verzicht und einem Mangel an anderen Lebensmitteln. Doch trotz zahlreicher positiver Effekte raten immer noch die meisten Ernährungswissenschaftler davon ab — zu Recht?

© Jupiterimages/Photos.com/Thinkstock

Den Kochtopf für immer verbannen

Es gibt wohl kein Thema, welches so viel diskutiert wurde, wie die Frage: Wie gesund ist reine Rohkost? Die Vollwert-Lehre empfiehlt, mindestens 30 oder besser noch 50 Prozent unserer Lebensmittel nicht zu erhitzen. Denn nur in Opens external link in new windowfrischer Nahrung, möglichst noch aus eigenem Garten oder vom Biohändler, seien die wichtigen Inhaltsstoffe noch in ursprünglicher Menge und Form enthalten.

Doch viele tun sich schwer, den zuvor genannten Empfehlungen zu folgen. Und selbst bei überzeugten Rohköstlern stimmen Theorie und Praxis oft nicht überein. Denn nur sehr wenige Menschen sind so konsequent, dass sie jegliche gekochte Nahrung ganz von ihrem Speiseplan streichen. Für viele eingefleischte Rohköstler ist rohe Kost das Nonplusultra und die Lösung aller Ernährungsprobleme. Heilerfolge bei ernährungsbedingten Krankheiten wie beispielsweise Rheuma, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Leiden scheinen ihnen recht zu geben. Ist reine Rohkost also der Weisheit letzter Schluss?

Die erste deutsche umfassende Datenerhebung über den Gesundheits- und Ernährungsstatus von Rohköstler, die sogenannte Opens external link in new windowGießener Rohkost Studie, beantwortet die Frage mit Nein. Für die Studie wurden 572 Personen untersucht, die durchschnittlich 2,3 Jahre einen Rohkostanteil von mindestens 70 Prozent zu sich nehmen.

Gießener Rohkoststudie bringt Nährstoffmangel zutage

Das Ergebnis der Studie: Reine Rohkost als Dauerernährung ist ungeeignet. Besonders Risikogruppen wie Schwangere, Kinder und Stillende sollten auf eine ausschließliche Ernährung mit Rohkost verzichten. Denn die Versorgung mit einzelnen Nährstoffen, beispielsweise mit Vitamin D und Eisen, sei dabei marginal bis mangelhaft.

Und auch Kalzium, Eiweiß, Jod und Vitamin B12 führen langfristig durch eine unzureichende Zufuhr zu Defiziten. Doch Rohkost hat durchaus auch günstige Auswirkungen auf die Gesundheit. Denn sie enthält eine hohe Dichte an essenziellen Nährstoffen, wie hitzelabile oder oxidationsempfindliche sekundäre Pflanzenstoffe und ein hoher Gehalt an Ballaststoffen. Durch gründliches Einspeicheln und Kauen wird eine positive Wirkung auf das Zahnfleisch erzielt und bei nur geringer Energiezufuhr besteht ein höheres Sättigungsgefühl. Und auch das Verhältnis der Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß entspricht weitgehend den Opens external link in new windowDGE-Empfehlungen. Allerdings lagen 57 Prozent der Teilnehmer unterhalb der empfohlenen Mengen.

Fazit: Reine Rohkost führt nicht automatisch zu Gesundheitsschäden. Und auch nicht für jeden ist Rohkost der richtige Weg. Doch eine Erhöhung des Rohkostanteils ist sicher für jeden von Vorteil. Eine Alternative auch für Kinder, die oft Rohkost verschmähen, ist ein selbst gemixter Smoothie aus frischem Obst und Gemüse. Passende Mixer dazu gibt es hier: Opens external link in new windowwww.perfektegesundheit.de