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zeo2 - Magazin für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft

Die Deutsche Umwelthilfe hat sich vorgenommen den deutschen Zeitschriftenmarkt um ein politisches Umweltmagazin zu erweitern. Dieses "aufregende Experiment" nennt sich zeo2 und soll nun vierteljährlich über Umwelt, Politik und Wirtschaft berichten. So weit noch wenig spektakulär.

zeo2 - Magazin für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft

Doch zeo2 wird nicht von der Deutschen Umwelthilfe gelenkt, sondern bekommt von dem Verein nur finanzielle Unterstützung. Die Redaktion soll laut eigenen Aussagen völlig unabhängig arbeiten. Dies bestätigt auch die Liste der (Gast-)Autoren, welche mittlerweile von Renate Künast über Klaus Hartung (ehem. Zeit und taz-Redakteur) bis hin zu Stefan Rahmstorf (Professor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) reicht. Neben diesen Namen schreiben noch zahlreiche andere Wissenschaftler und Experten für das Magazin, so das im Endeffekt gehöriges Fachwissen und Autorität dem Magazin einverleibt wird.

Und dies lässt sich auch anhand der Artikel erkennen. Diese bestehen zum großen Teil aus Fakten, die nicht wild konstruiert wirken, sondern Stück für Stück aufgebaut und untermauert werden. Verwirrende Zahlengeflechte, die in der Umweltbewegung gang und gäbe sind, werden hier größtenteils vermieden bzw. nur nebensächlich in den Text mit eingebaut. Daraus resultiert ein schneller Lesefluss und ansprechende Texte.

Die Themengebiete von zeo2 reichen wie oben bereits beschrieben von Umwelt und Politik bis hin zur Wirtschaft. Alles wird ohne Scheuklappen beleuchtet. Die Basis eines jeden Heftes ist aber immer ein gewisses Titelthema, welches dann in einer Reihe von Artikeln abgearbeitet und von verschiedenen Blickrichtungen aus betrachtet wird. Darüber hinaus findet der Leser ständig wiederkehrende Rubriken wie Buchbesprechungen, Internetfunde, Weintipps (vorrangig für Bioweine) und natürlich Nachrichten. Ein interessante Rubrik ist "Basta" , welche jeweils den Abschluss eines jeden Heftes bildet. Hier wird auf satirisch Art und Weise jeweils ein mehr oder weniger aktuelles Thema betrachtet, was oft zum Schmunzeln anregt.

Das besondere an dem Heft ist die breite Themenpalette, die nicht selten auch mal über den ökologischen Horizont hinaus geht und zum Beispiel neue Produktionsmethoden, politische Koalitionen und globale Aspekte betrachtet und wertet. Letzteres findet aber wie in allen Artikeln im Heft immer eingeschränkt statt. Es wird selten der moralische Zeigefinger gehoben, sondern das Problem von 2 Seiten aufgearbeitet und betrachtet.

Und genau dies ist die große Stärke von zeo2. Das Magazin gesteht dem Leser ein eigene Meinungsbildung zu und zwingt ihm nicht anhand von einseitigen Fakten eine Meinung auf. Somit ist das Magazin auch für diejenigen interessant, die eher distanziert zur Ökobewegung stehen, sich aber trotzdem für Themen, wie erneuerbare Energien, Klimawandel, Biodiversität, Umweltpolitik und Verbraucherschutz interessieren. zeo2 grenzt niemanden aus, sondern versucht schon alleine durch die Themenvielfalt so viele Leser wie möglich zu erreichen.

Das 52 Seiten starke A4 Heft wird grafisch sehr ansprechend gestaltet. Dieses Layout entsprang einem Wettbewerb, dem der Düsseldorfer Grafiker Thomas Bock für sich entscheiden konnte. Das Heft wirkt frisch und wird durch zahlreiche Themen-bezogene Bilder aufgelockert. Mit Grafiken und Tabellen hält man sich dezent zurück. Des weiteren gibt es zu einigen Artikeln auch Hintergrundinfos, welche jeweils in einem extra Schaukasten präsentiert werden. Diese Vorgehensweise dürfte auch schon aus dem ein oder anderen monatlichen Politik-Magazin bekannt sein.

Mit der Abbildung von kommerzieller Werbung hält man sich momentan zurück. Die jetzt bereits im Heft befindlichen Anzeigen sind ausnahmslos dem Thema Ökologie gewidmet bzw. stehen für ökologische-Produkte. Einzig und allein der Abdruck einer Anzeige eines großen japanischen Autoherstellers auf der Magazin-Rückseite gibt ein wenig zu Denken. Doch wenn man dies Erstens in Verbindung zu einigen Themen von zeo2, wie Wirtschaft und verbesserte (im ökologischen Sinne) Produkte sieht und Zweitens bedenkt das zeo2 ein junges Heft mit (noch) kleiner Leserschaft ist, kann dies durchaus akzeptiert werden.

Somit steht nun in regelmäßigen Abständen ein neues Umweltheft am Kiosk für willige Leser bereit, welches durchaus zu empfehlen ist.

 

Kurzinformation

zeo2 Magazin

Paul-Lincke-Ufer 7a
10999 Berlin
Fax: 030 39105133

Preis: 3,50 €
Seitenanzahl: ca. 50 Seiten

Erscheinungsweise: vierteljährlich.
Vier Ausgaben im Abo: Nur 12 Euro. Bezug nur im Inland mit Bankeinzug.

Herausgeber
Deutsche Umwelthilfe e. V.
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell

Kontaktdaten
Internet: www.zeozwei.de