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Anbau von Biomasse: Riesenweizengras als Alternative zu Mais?

Bild: © Digital Vision/Thinkstock

Biogas entsteht durch die Gärung von Biomasse jeglicher Art. Dazu setzt man hierzulande in der Landwirtschaft primär auf Mais. Das birgt einige Vor-, aber auch jede Menge Nachteile. Kann Riesenweizengras als Biogasquelle eine gute Alternative sein?

Vorteile von Riesenweizengras

Bei Opens external link in new windowAnbietern wie Lichtblick wird Energie mit einem sauberen Anteil an Biogas schon lange vertrieben. Hierzulande gibt es eine ganze Menge Biogasanlagen, die zu großen Teilen mit Mais und dem in der Opens external link in new windowLandwirtschaft anfallenden Mist betrieben werden. Die Wasserversorger sehen den exzessiven Maisanbau zur Biogasverwertung allerdings auch kritisch. Vor allem nach der Ernte gelangt schädliches Nitrat ins Grund- und Trinkwasser, das aus dem Stickstoffdünger der Maisäcker stammt. Des Weiteren ist Monokultur vielerorts ein echtes Problem. Daher suchte man in der Vergangenheit immer wieder Alternativen. Hier könnte das sogenannte Szarvasi-1, im deutschsprachigen Raum auch als Opens external link in new windowRiesenweizengras oder Hirschgras bekannt, eine Lösung bieten.

In Süddeutschland erzielten Landwirte auf Grenzstandorten bereits Erträge, die dem Mais zumindest ebenbürtig waren. Auf Versuchsfeldern und in Versuchsanlagen Opens external link in new windowtestete man fernerhin, inwieweit das aus Ungarn stammende Steppengras für Biogasanlagen nutzbar gemacht werden könnte. Dabei stachen gleich mehrere positive Eigenschaften hervor. So sind die Produktionskosten niedrig und die Energieausbeute zufriedenstellend.

Wie funktionieren die Biogasanlagen?

Der Prozess ist denkbar einfach: Abfälle und nachwachsende Rohstoffe gären in speziellen Anlagen — man spricht hier von einem Prozess des mikrobiellen Abbaus organischer Stoffe unter anoxischen Bedingungen. Mikroorganismen setzen dabei Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette in die Hauptprodukte Methan und Kohlenstoffdioxid um. Faul-, Klär- beziehungsweise Deponiegase fasst man unter dem Sammelbegriff Biogas zusammen. Selbiges kann zur Erzeugung von Wärmeenergie oder Elektrizität genutzt werden. Die Vorsilbe „Bio“ ist als Hinweis auf die „biotische“, also durch Organismen bedingte, Bildungsweise im Gegensatz zum fossilen Erdgas zu verstehen.