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Der Handel mit Emissionen zur Verringerung des Treibhauseffektes

Die EU-Umweltminister haben sich Ende 2002 auf ein einheitliches System zum europaweiten Handel mit Klimagasemissionen ab 2005 geeinigt.

Das System funktioniert in etwa wie folgt: Größere Industriebetriebe (die große Mengen an Klimagasen wie CO2 produzieren) erhalten Zertifikate, die ihnen einen bestimmten Ausstoß an Klimagas zugestehen. Produziert das Unternehmen weniger Klimagas als es dürfte, kann es nun die eingesparte Ausstoßmenge an andere Unternehmen in der EU verkaufen, die mehr Klimagas produzieren als sie dürften.

Für die meisten deutschen Industrieunternehmen bedeutet dies, das sie viel Geld mit dem Emissionshandel verdienen können, da Deutschland in punkto Klimaschutz/CO2 -Ausstoß in den letzten Jahren schon große Fortschritte gemacht hat (nicht zuletzt auch wegen des Zusammenbruchs der ostdeutschen Industrie) und sein Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen (gemessen an 1990) bis 2012 um 21% zu senken, schon fast erfüllt hat (18,7% heute).

Überschreitet ein Unternehmen die ihm zugestandene Ausstoßmenge, muss es bis 2007 eine Strafe von 40 EUR pro Tonne bezahlen, ab 2008 beträgt die Strafe 100 EUR pro Tonne.

Obwohl Deutschland, aufgrund seiner bisherigen erfolgreichen Reduktionsmaßnahmen, nicht auf den Emissionshandel angewiesen ist, hat es dem Plan zugestimmt, damit auch die anderen EU-Mitgliedsstaaten ihre Kyoto-Ziele erreichen können, in dem sie den deutschen Unternehmen die Emissionsrechte abkaufen (sicherlich kein ganz uneigennütziger Vorgang...).

Natürlich gibt es zum Handel mit Emissionen auch kritische Stimmen.
Zum einen gibt es Industriezweige (auch in Deutschland), die unter dem Handel leiden werden, da sie Emissionsrechte teuer erkaufen müssen.
Zum zweiten ist der Handel an sich umstritten, da viele Länder auf diese Weise sich einfach vom Umweltschutz „freikaufen“ können, anstatt an ihm zu arbeiten.
Jedoch im Gesamtkonzept betrachtet, und im Hinblick darauf, dass alle EU-Länder zusammenarbeiten sollten, um die Kyoto-Beschlüsse zu erfüllen (Europa insgesamt soll bis 2012 seinen Ausstoß um 8% relativ zu 1990 senken), ist der Beschluss über den Emissionshandel wohl doch eher positiv zu werten.