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Effiziente Elektrogeräte: Wie gewonnen, so zerronnen

Wieso Energieverbrauch und CO2-Emissionen trotz immer effizienterer Elektrogeräte steigen

Während die einzelnen Elektrogeräte im Haushalt immer energieeffizienter werden, weniger Strom verbrauchen und damit auch weniger CO2-Emissionen verursachen, sieht das ganz anders aus, wenn man ihre Herstellung berücksichtigt. Das zeigen Analysen des Borderstep Instituts für Geräte der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Unter Berücksichtigung von Herstellung, Transport und Entsorgung stieg der Energiebedarf von IKT-Endgeräten in Deutschland in den letzten Jahren deutlich an. In Summe verursachten die IKT-Endgeräte im Jahr 2015 sogar 15 Prozent mehr CO2-Emissionen als 2010. Das liege sowohl an der steigenden Gerätezahl, als auch an der aufwändigen Produktion vieler Geräte, erklärt Ralph Hintemann, Mitautor der Untersuchung, die im Herbst dieses Jahres veröffentlicht wird. Ein Smartphone verursache beispielsweise heute rund 90 Prozent seiner CO2-Emissionen in der Herstellung und nur zehn Prozent beim Laden daheim an der Steckdose. Wer nur auf den Stromverbrauch der Geräte daheim schaue, der komme zu einem falschen Schluss.

Vom Label zur Lebensdauer

Mit Blick auf die CO2-Gesamtbilanz und den insgesamt durch ein Gerät verursachten Energieverbrauch fordert Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern, Elektrogeräte bewusster zu nutzen. Dazu müsse nicht jeder die CO2-Bilanz eines Gerätes kennen — das sei im Alltag auch gar nicht praktikabel — aber als Grundsatz müsse verinnerlicht werden, dass IKT-Geräte heute die meiste Energie bei ihrer Herstellung verbrauchen. Es ist also in vielerlei Hinsicht sinnvoll, die Geräte länger zu nutzen. „Software-Updates und Reparaturmaßnahmen zu nutzen, anstatt gleich ein neues Gerät zu kaufen — das ist nicht nur die günstigere Alternative, sondern auch ökologisch sinnvoll.“ Zumal für viele moderne IKT-Geräte fossile Ressourcen wie Lithium oder Seltene Erden benötigt werden, die oft aus Entwicklungs- und Schwellenländern stammten. Die Studie „Rohstoffwende 2049“ des Öko-Instituts geht beispielsweise von einer Verzehnfachung des Bedarfs an Lithium in den nächsten 15 bis 20 Jahren aus.

Steigender Stromverbrauch durch Vernetzung

IKT-Geräte haben am Stromverbrauch der Haushalte einen immer größeren Anteil. Heute beeinflussen sie bereits über ein Viertel des heimischen Strombedarfs; das ist eine Vervierfachung in den letzten 20 Jahren. Perspektivisch gewinnt der IKT-Bereich weiter an Bedeutung. Die Effizienzgewinne von einer Gerätegeneration zur nächsten sinken, gleichzeitig steigt ihre Vernetzung. Deutlich stärker als es zuhause für den einzelnen Haushalt spürbar ist, steigt damit der Stromverbrauch draußen in den Netzen und in den Rechenzentren. Laut ARD/ZDF-Onlinestudie war das Smartphone 2016 erstmals das meistgenutzte Gerät für den Internetzugang — noch vor dem Laptop. Auch die Zahl derjenigen, die täglich über das Internet Videos sieht und Musik hört, steigt von Jahr zu Jahr. Die mobile Internetnutzung ist entsprechend von 2015 auf 2016 überproportional stark gewachsen. Gleichzeitig steigt die Nutzungsdauer. „Die mobile Internetnutzung und die Vernetzung unserer Geräte über Clouds und Co. erhöhen den Stromverbrauch vor allem extern, während die Stromkosten für energieeffiziente IKT-Geräte daheim stagnieren“, sagt Florian Henle von Polarstern. Das erschwere es, Verbraucher zum Stromsparen zu motivieren. Mittel- bis langfristig müssten daher die verursachten CO2-Emissionen der gesamten Geräte-Lebensdauer im Kaufpreis berücksichtigt werden.

* Das Gespräch mit Dr. Ralph Hintemann, Senior Researcher am Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, haben wir im Sommer 2017 geführt.

Über Polarstern

Der Energieversorger Polarstern zeigt mit richtungsweisenden Energieprodukten den Weg in die gemeinsame Energiezukunft. Dazu bieten die drei Gründer Florian Henle, Jakob Assmann und Simon Stadler zusammen mit ihrem Team Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas aus jeweils 100 Prozent erneuerbaren Energien an, genauso wie weltweit Lösungen zur dezentralen Energieversorgung. Mit Energie die Welt verändern, das treibt sie an und lässt sie seit Sommer 2011 immer wieder Impulse im Markt setzen; ob als erster Energieversorger mit Ökogas aus komplett organischen Reststoffen, mit ersten flexiblen Mieterstrommodellen oder ihrem konsequent nachhaltigen Wirtschaften. 2016 hat Polarstern als erster Energieversorger eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Weil’s allen wirklich wichtig ist.

Zertifiziert sind Öffnet externen Link in neuem Fenster Wirklich Ökostrom und Öffnet externen Link in neuem Fenster Wirklich Ökogas von Polarstern durch den TÜV Nord und das Grüner Strom Label; empfohlen u. a. von der Verbraucherplattform EcoTopTen des Öko-Instituts und der Umweltorganisation Robin Wood. Das Magazin Ökotest benotet Polarstern's Ökostrom 2016 zum vierten Mal in Folge mit „sehr gut“. Auch die Kunden sind wirklich zufrieden und beurteilen Polarstern beim Kundenbewertungsportal ekomi als einen der besten Energieversorger. Mehr über Polarstern und das Team gibt's hier: Öffnet externen Link in neuem Fenster www.polarstern-energie.de