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Haushalte verschenken bis zu 30 Prozent ihrer Heizenergie

Falsches Verhalten und überschätzte Investitionen lassen den Heizenergieverbrauch kaum sinken — Spartipps des Ökoenergieversorgers Polarstern und der Energieberatung

Das Heizverhalten der Deutschen verursacht seit Jahren nahezu unverändert den Großteil des privaten Energieverbrauchs in Deutschland. Er liegt bei rund 70 Prozent und ist damit in den letzten fünf Jahren trotz Effizienzlabel, Förderungen und Co. um gerade einmal zwei Prozent gesunken. Das liegt zum großen Teil daran, dass „Haushalte ihre direkten Sparmöglichkeiten unter- und die dafür notwendigen Investitionen überschätzen“, sagt Florian Henle vom Ökoenergieversorger Polarstern. Dabei können sie „mit einem bewussten Heizverhalten, also Stoß- statt Kipplüften, bis zu 15 Prozent und mit zusätzlichen Investitionen von rund 400 Euro sogar bis zu 30 Prozent ihrer Heizenergie und Heizkosten sparen.“

Dass sich aber auch größere Investitionen lohnen, zeigen die Unterschiede im Heizenergieverbrauch: „Bei Neubauten hat das Heizen am gesamten Energieverbrauch einen Anteil von rund 55 Prozent — bei älteren Wohngebäuden sind es rund 70 Prozent“, sagt Birgit Holfert, Energieberaterin der Verbraucherzentrale. Bei einer 100 Quadratmeter großen Wohnung macht das einen Unterschied von rund 300 Euro im Jahr. Werden sie energetisch saniert, können alte Gebäude denselben Heizenergieverbrauch erzielen wie Neubauten. Allerdings stagniert die Sanierungsrate bei unter einem Prozent bezogen auf den gesamten Gebäudebestand in Deutschland — zudem werden meist nur Teilsanierungen vorgenommen, so dass die Mehrheit der Deutschen nach wie vor unnötig viel Energie und Geld verheizt.

Falsches Verhalten schuld an hohen Heizkosten

Zwar kann ein Haushalt allein durch ein bewusstes Heizverhalten seine Heizkosten deutlich senken, allerdings liegt der Reboundeffekt beim Heizen je nach Studie zwischen 10 und 30 Prozent der eingesparten Energie. „Das theoretisch mögliche Heizsparpotenzial wird selten erschlossen“, bestätigt Florian Henle von Polarstern. Bewohner neuer oder sanierter Gebäude zeigten beispielsweise ein geringeres Heizbewusstsein als Bewohner älterer Gebäude. Weil gerade dort, wo Menschen ihr Verhalten ändern oder selbst Hand anlegen müssen, um Heizkosten zu sparen, der Spareffekt geringer ausfällt als möglich, setzt er auf intelligente Steuerungen, um Heizenergie zu sparen; zum Beispiel durch automatische Anpassung der Heiztemperatur an die Anwesenheit der Bewohner oder der Rollladen- und Jalousien-Schließzeiten an Tageszeit und Wetter.

Die 4 wirkungsvollsten Heizspartipps mit geringen Investitionen

1) Weniger ist mehr: Allein die Absenkung um ein Grad Raumtemperatur in der kompletten Wohnung spart rund sechs Prozent Heizenergie.

2) Kühler schlafen: 24 Stunden am Tag durchheizen macht keinen Sinn. Nachts in den Räumen die Temperatur abzusenken oder während man tagsüber außer Haus ist, spart bis zu 5 Prozent der Heizkosten. Ganz einfach geht das mit programmierbaren Thermostatventilen, die pro Stück rund 25 Euro kosten.

3) Lüften: Drei- bis viermal am Tag kurz lüften sorgt für ein gutes Raumklima und verhindert Schimmel. Je nach Größe des Wohnraums und Unterschied zum vorherigen Lüften sind so Ersparnisse von zehn bis 15 Prozent möglich.

4) Hydraulischer Heizungsabgleich: Studien zufolge können mit einem hydraulischen Abgleich, also einem verbessertes Strömungsverhalten vom Heizungswasser in der Heizungsanlage, 10 bis 15 Prozent der Heizkosten gespart werden. Die Kosten dafür liegen zwischen 300 und 400 Euro. 

Die 4 wirkungsvollsten Investitionen zum Heizsparen mit größeren Investitionen

1) Heizungssanierung: Eine neue Heizungsanlage spart 15 bis zu 30 Prozent Energie.

2) Dämmung: Bereits die Nachrüstung von Rohrleitungen hilft, Heizkosten in Höhe von bis zu 5 Prozent zu sparen und kostet für Hobbyhandwerker im Schnitt 30 Euro. Teurer ist eine komplette Fassadendämmung. Sie bringt jedoch Heizkostenersparnisse von bis zu 30 Prozent und amortisiert sich im Schnitt nach rund 15 bis 20 Jahren. Die richtige Dämmung von Dach, Obergeschoß- und Kellerdecke bringt jeweils zwischen 5 und 10 Prozent Ersparnis und rentiert sich oft schon nach 3 bis 5 Jahren*. Teurer sind eine komplette Fassadendämmung und die gezielte Dämmung von Dach oder Keller. Sie

3) Smart-Home-Lösungen: Eine automatische Rollladensteuerung hilft, den Heizenergieverbrauch um bis zu rund 5 Prozent zu reduzieren. Auch eine intelligente Wohnraumlüftung — idealerweise mit Wärmetauscher — sorgt für angenehme Luft durch permanente Frischluftzufuhr und senkt die Heizkosten um 30 bis 50 Prozent. Meist sind die investierten Kosten nach rund 12 Jahre wieder drin.

4) Prosumer: Neben den so genannten smarten Helferlein, können Hauseigentümer selbst Wärme erzeugen und somit ihre Heizkosten senken. Beliebt sind Solarthermieanlagen, die rund 60 Prozent** des Warmwasserverbrauchs liefern und in Verknüpfung mit modernen Brennwertkessel den Heizenergiebedarf um bis zu 30 Prozent senken können. Nach rund zehn Jahren zahlt sich derzeit diese Investitionen in die eigene Wärmeerzeugung über Solarthermieanlagen aus. Allerdings weist Birgit Holfert als unabhängige Energieberaterin darauf hin, dass die tatsächlichen Einspareffekt maßgeblich vom individuellen Warmwasserbedarf und der entsprechenden Dimensionierung, Installation und Regelung abhängen. Als Faustformel gilt grob: Je mehr Warmwasser genutzt wird, umso eher rechnet sich eine Solarthermieanlage.

Energiesparen allein reicht nicht — Bedeutung der Energiewahl

Weil Heizenergie auch künftig die meiste Energie der Haushalte beim Heizen verbraucht wird, kommt der Wahl des Brennstoffes mit Blick auf eine klima- und ressourcenschonende Energieversorgung eine große Bedeutung zu. Fast die Hälfte aller Haushalte heizt bis heute mit Erdgas. Gerade bei älteren Gebäuden ist auch Öl weit verbreitet. Alternative Brennstoffe nutzen bisher deutlich unter zehn Prozent. Erdgas-Heizende haben oftmals die Chance, ganz einfach zu Ökogas zu wechseln, und damit über die Wahl des Brennstoffs ihren CO2-Ausstoß maßgeblich zu reduzieren. Allein mit dem Wechsel zu Ökogas aus 100 Prozent erneuerbaren Energien senkt eine Person seinen CO2-Fußabdruck um fast 17 Prozent.

Hinweise:

_ Das Gespräch mit Birgit Holfert, Energieberaterin der Verbraucherzentrale, wurde Mitte Januar 2016 geführt. Die Energieberater der Verbraucherzentrale stehen übrigens jedem kostengünstig mit ihrem Rat zur Verfügung. Verbraucher erreichen die bundesweite, kostenlose Hotline zur Anmeldung für eine Energieberatung — egal ob Heizcheck, Gebäudecheck oder in der Beratungsstelle — unter: 0800 — 809 802 400

_ * Einen Gebäudecheck, bei dem das gesamte Haus, also neben geeigneten Dämmmaßnahmen auch Fenster und Rollläden, betrachtet werden, führen Experten der Verbraucherzentrale für 20 Euro durch. Auch ein Heizcheck für Alt- und Neuanlagen wird von der Energieberatung angeboten. Weil er vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert ist, kostet er nur 30 Euro.

_ ** Voraussetzung ist ein Pufferspeicher. Damit ist die erzeugte Wärme auch dann verfügbar, wenn die Sonne nicht scheint, zum Beispiel abends oder an sonnenarmen Tagen.

Über Polarstern

Die Polarstern GmbH wurde im Sommer 2011 gegründet, um mit Energie die Welt zu verändern. Der unabhängige Ökoenergieversorger will die Menschen für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Energie begeistern. Er ermöglicht ihnen als erster Energieversorger in Deutschland einen sinnvollen Umstieg auf wirklich bessere Energie: Dazu gehört nicht nur Ökostrom aus 100 Prozent deutscher Wasserkraft, sondern auch Ökogas aus 100 Prozent organischen Reststoffen — vor allem letzteres ist bisher kaum erhältlich. Energie von Polarstern wird wirklich nachhaltig erzeugt, ist zu wirklich fairen Preisen erhältlich — und bewirkt wirklich eine Veränderung. Jeder Polarstern-Kunde unterstützt mit seinem Energiebezug ganz direkt den weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien: einerseits investiert Polarstern je verbrauchter Kilowattstunde in konkrete Projekte in Europa, mit denen die Energiewende vorangetrieben wird (z.B. zur Steigerung der Energieeffizienz). Andererseits unterstützt Polarstern für jeden Kunden pro Jahr eine Familie in einem Entwicklungsland beim Bau ihrer eigenen Mikro-Biogasanlage. Das fördert dort nicht nur den Einstieg in die Energiewende „von unten“, sondern verbessert vor allem auch ganz konkret die Lebensqualität der Menschen. Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas von Polarstern sind vom TÜV Nord zertifiziert; das Ökostromangebot trägt darüber hinaus das Grüner Strom Label. 2013, 2014 und 2015 erhielt Polarstern für sein Ökostromprodukt vom Magazin Ökotest die Auszeichnung „sehr gut“. Die Umweltorganisation Robin Wood empfiehlt Polarstern als einen von sechs Ökoenergieversorgern, die bundesweit aktiv sind. Mehr unter Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://www.polarstern-energie.de

Kontakt: Polarstern GmbH, Anna Zipse, Medien und Kommunikation, Lindwurmstraße 88, 80337 München, T 49.89.309.042.903, M 49.175.4019279, E-Mail: Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mailpresse(at)polarstern-energie.de