Sie befinden sich hier:
Startseite->Artikel->Nachhaltige Logistik — was heißt das eigentlich?

Nachhaltige Logistik — was heißt das eigentlich?

Nachhaltigkeit ist "in" — angesichts des Klimawandels und eines geschärften Umweltbewusstseins wird nachhaltiges Wirtschaften von vielen Seiten gefordert. Zahlreiche Unternehmen haben nachhaltige Ziele formuliert. Das gilt auch, wenn es um Transport, Materialflüsse und Lagerhaltung geht — kurz: um Logistik.

Doch Öffnet externen Link in neuem Fensterwas bedeutet nachhaltiges Wirtschaften überhaupt? Darüber gehen die Meinungen auseinander, denn eine "amtliche" Definition existiert nicht. Häufig wird Nachhaltigkeit alleine auf Umweltschutz bezogen verstanden. Danach handelt es sich beim nachhaltigen Wirtschaften darum, Ressourcen umweltschonend zu nutzen, indem auf Regenerationsfähigkeit, Einsatzeffizienz und die Minimierung von Umweltschäden geachtet wird.

Ein vielschichtiger Begriff

Doch vielen reicht diese enge Definition nicht. Sie fassen Nachhaltigkeit weiter. Neben dem Umweltaspekt sollen auch ethische und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Soziale Nachhaltigkeit bedeutet zum Beispiel, dass ein Unternehmen als soziales System ausgewogen und "gesund" ist, indem ein fairer und menschlicher Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten gepflegt wird, eine leistungsgerechte Bezahlung stattfindet, eine angstfreie Atmosphäre herrscht, offen kommuniziert wird usw. Neben der Umweltdimension wird die ethische und die soziale Seite der Nachhaltigkeit als mindestens ebenso wichtig angesehen. Letztlich, so die Argumentation, könne es das eine nicht ohne das andere geben.

Nachhaltige Logistik — umweltbezogen und sozial

Die verschiedenen Facetten der Nachhaltigkeit zeigen sich auch in der Logistik-Branche. Öffnet externen Link in neuem FensterUmweltschonende Logistik bedeutet vor allem Verminderung von CO2-Emissionen, Kraftstoff-Reduktion und Fokussierung auf umweltfreundliche Antriebe sowie Energieeffizienz. Gerade die Umweltauswirkungen der Güterbeförderung im Verkehr werden in der Öffentlichkeit besonders sensibel wahrgenommen. Umweltschonend lässt sich aber auch die Lagerhaltung gestalten, zum Beispiel durch energiesparende Beleuchtungstechnik oder effiziente Kühl- und Heizungssysteme in Lagerräumen. Bei Materialflüssen geht es bei "Umweltgerechtigkeit" vielfach um Ausschuss- und Abfallvermeidung, auch durch Recycling.

Soziale Nachhaltigkeit ist oft weniger offensichtlich, aber nicht minder wichtig. Sie findet tagtäglich im Verhalten und in Arbeitsweisen statt. Dabei sind es oft scheinbar kleine Dinge, die nachhaltig sind — wie die Öffnet externen Link in neuem FensterBereitstellung von hochwertigen Arbeits- und Sicherheitshandschuhen für Mitarbeiter, um diese beim Umgang mit kritischen Stoffen zu schützen. Optimale Sicherheit ist Teil der Fürsorge für Arbeitnehmer. Aber auch die Schaffung einer angenehmen Arbeitsatmosphäre durch ansprechende Betriebsausstattung, soziale Leistungen oder mitarbeiterfreundliche Regelungen sind Zeichen sozialer Nachhaltigkeit.

Immer wichtiger im Wettbewerb

Inzwischen haben viele Logistik-Unternehmen Nachhaltigkeit zum Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie gemacht. Das gilt auch für logistiknahe Dienstleister, Lieferanten und Versandhändler. Denn auch auf den Logistikern vor- und nachgelagerten Stufen weiß man inzwischen: Nachhaltigkeit zählt im Wettbewerb neben Preis und Qualität. Nur wer auch in diesem Punkt überzeugen kann, wird "nachhaltig" erfolgreich sein.