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Nachhaltiges Wohnen im Modulhaus

Downsizing in der Immobilienbranche

Sich wandelnde gesellschaftliche Umstände fordern neue Konzepte modernen Wohnens. Das klassische Einfamilienhaus mit Garten galt lange Zeit als Innbegriff bürgerlicher Lebensentwürfe. Multiple gesamtgesellschaftliche Anforderungen führen jedoch dazu, dass dieser Status ins wanken gerät. So setzen immer mehr Eigentümer auf alternative Immobilien.

Das Kleinhaus als die Antwort auf die Fragen unserer Zeit

In den letzten Jahren nahm die durchschnittliche Wohnfläche je Bundesbürger kontinuierlich zu. Eine Öffnet externen Link in neuem FensterStudie des Bundesumweltamtes zeigt: Lag die Durchschnittswohnfläche im Jahr 2000 noch bei 39,5 Quadratmetern je Einwohner, so liegt sie 2014 bereits bei 46,5. Hinsichtlich der eigenen vier Wände galt lange Zeit das Motto: Je größer, desto besser.

So war es bisher. Denn immer knapper werdende Ressourcen führen in vielen Teilen der Gesellschaft zu einem Umdenken. So ist das Konzept des Downsizings, was frei übersetzt so viel heißt wie „Gesundschrumpfen“, mittlerweile auch in der Baubranche angekommen. Kleinhäuser reduzieren die Wohnfläche auf das Wesentliche. Die modulare Bauweise ermöglicht es, die Immobilie bei Bedarf zu vergrößern und später wieder zu verkleinern. Ein Haus, das mitwächst und sich den individuellen Bedürfnissen seiner Bewohner anpasst.

Umwelt schonen und Kosten reduzieren

Herkömmliche Einfamilienhäuser entsprechen oft in einer begrenzten Phase dem Platzbedarf ihrer Bewohner. In verschiedenen Lebensabschnitten verändert sich die Zahl der benötigten Quadratmeter: Ein zusätzliches Kinderzimmer bei der Geburt eines Kindes, die Trennung von einem Partner, der Auszug der Kinder — Verschiedene Lebensereignisse führen dazu, dass die Bewohner eines Hauses mal mehr, mal weniger Platz benötigen. Im Gegensatz zu statischen Einfamilienhäusern, passen sich Modulhäuser dem individuellen Platzbedarf ihrer Bewohner an.

Für die gewerbliche Nutzung beispielsweise auf Baustellen hat sich die Modulbauweise längst etabliert. Von einzelnen Baucontainern bis hin zu ganzen Wohnanlagen gelten modulare Raumsysteme bisher vor allem als temporäre Übergangslösung. Der Trend zum dauerhaften wohnen im Modulhaus ist im Vergleich dazu vergleichsweise jung. Doch der Markt wächst. Kein Wunder, denn das Wohnen im Modulheim bietet einige Vorteile.

Zeiten des Voranschreitenden Klimawandels und knapper werdender Ressourcen fordern neue Wohnkonzepte. Eine bedarfsorientierte Anpassung der Wohnfläche durch Öffnet externen Link in neuem Fenstermodulare Raumsysteme führt zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen. Gleichzeitig reduzieren sich die laufenden Kosten für Eigentümer. Strom und Heizkosten entstehen nur für die Wohnfläche, die auch tatsächlich genutzt wird. Raummodule, die nicht benötigt werden, lassen sich abspalten und an Eigentümer mit einem größeren Platzbedarf verkaufen oder vermieten.

Ein weiterer finanzieller Vorteil besteht in der Mobilität der meisten Modulhäuser. So lassen sich diese auf einem LKW transportieren und können bei Bedarf den Stellplatz wechseln. Das führt zu einer Entkopplung von Grundstücks- und Immobilienwert, wodurch mobile Modulhäuser weniger anfällig für Wertverluste sind. Im Gegensatz dazu sind konventionelle Einfamilienhäuser untrennbar mit dem Wert des Grundstücks, auf dem sie stehen, verbunden. Sinkt der Grundstückswert beispielsweise durch den Bau eines Flughafens in unmittelbarer Nähe, so sinkt auch der Wert des Hauses. Anders bei einem Mobilheim: Zwar würde auch hier der Grundstückswert fallen, der Wert der Immobilie selbst hingegen bleibt konstant, da sie nicht an das Grundstück gebunden ist.

Intransparente Bauauflagen

Zwar gehört die Förderung ökologischer Wohnformen zu den klimapolitischen Zielen der Bundesregierung, was Modulhäuser angeht besteht allerdings noch Nachholbedarf. Bisweilen stoßen Eigentümer auf diffuse Bauauflagen. Da diese auf Sache der Länder und Kommunen sind, lassen sich kaum pauschale Aussagen treffen.