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Schutz vor niederfrequenten magnetischen Wechselfeldern bei Hochspannungs- Freileitungen und Erdkabeln

Im vorliegenden Hintergrundpapier geht es um die Frage, unter welchen Bedingungen Hochspannungsnetze ohne Gefahren für die Gesundheit ausgebaut werden können.

Sachstand, Problemstellung

Zum Ausbaubedarf des deutschen Stromnetzes gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse. Klar ist aber, dass für die Integration der Erneuerbaren Energien neue Stromleitungen benötigt werden.

Fragen der Bedarfsreduzierung auch durch eher regional strukturierte Versorgungssysteme sind dabei vorrangig zu diskutieren. Bei der Netzplanung ist ein ausreichender Schutz bzw. die notwendige Vorsorge bei niederfrequenten elektromagnetischen Wechselfeldern unter Hochspannungs-Freileitungen und über Erdkabel zu konkretisieren. Nur anhand entsprechender Bewertungsmaßstäbe lässt sich dann ab - schätzen, unter welchen Bedingungen man möglicherweise notwendige Pläne und Maßnahmen mittragen kann — oder aber ablehnen muss.

Die Übertragung von Energie mit Hochspannungsgleichstrom (HGÜ) wird häufig als Alternative zu der bekannten Wechselspannungsübertragung genannt. Sie kann Vorteile bringen, verursacht aber neue gesundheitliche Fragen. Da diese Übertragung bisher vorrangig bei Unterwasserverbindungen eingesetzt werden soll, kommt hierzu erst später eine Ergänzung.

Grundlagen

Die in Betracht kommenden Feldquellen unterscheidet man zunächst generell in solche mit niederfrequenten Feldern (wie z. B. die 50-Hz-Hochspannungs- Freileitungen) einerseits und hochfrequente Anlagen andererseits. Zu den Quellen niederfrequenter Felder, die mit Netzstrom betrieben werden und von außen auf Aufenthaltsbereiche des Menschen einwirken, zählen insbesondere Hochspannungs(frei)leitungen, Trafostationen und Umspannwerke mit einer Oberspannung unterhalb 220 kV. Die Felder werden unterschieden in elektrische und magnetische Felder:

  • Ein elektrisches Feld beschreibt den Zustand eines Raums, in dem physikalische Kräfte zwischen elektrischen Ladungen wirken. Elektrische Ladungen sind permanent von einem elektrischen Feld umgeben. Niederfrequente elektrische Wechselfelder entstehen bei allen Leitungen und Geräten, die an die Stromversorgung angeschlossen sind. Die Feldstärke eines elektrischen Felds wird in der Maßeinheit „Volt pro Meter“ (V/m) gemessen. Grundbelastungen innerhalb von Gebäuden durch hauseigene Gräte und Leitungen rangieren zwischen 5 und 50 V/m.
  • Fließt Strom durch einen Leiter, umgibt ihn ein Magnetfeld. Im Bereich der niederfrequenten Felder haben die magnetischen Wechselfelder eine größere Bedeutung als die elektrischen Felder, da magnetische Felder Gegenstände in einem größeren Maß durchdringen und nicht ohne weiteres abgeschirmt werden können. Gemessen wird die magnetische Feldstärke in der Einheit „Ampere pro Meter“ (A/m). Als Indikator zur Beurteilung des Magnetfelds wird jedoch üblicherweise die magnetische Flussdichte mit der Maßeinheit „Tesla“ (T) angegeben, die unmittelbar mit der Feldstärke zusammenhängt. Die Grundbelastungen innerhalb von Wohnungen liegen etwa zwischen 0,02 und 0,2 Mikrotesla (μT) in ländlichen Bereichen, in städtischen Bereichen zwischen 0,1 und 1 μT.

Die elektrischen und magnetischen Felder einer Hochspannungsleitung unterscheiden sich grundsätzlich.

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