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Zwanzig Jahre CBD - was hat es gebracht?

Vor zwanzig Jahren wurde bei der Rio-Konferenz die Einrichtung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) besiegelt. Auf den ersten Blick mit wenig Erfolg.

Das ehrgeizige Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 aufzuhalten, wurde weit verfehlt und auf 2020 verschoben. Ist die CBD also verzichtbar? „Nein!" meint Axel Paulsch, CBD-Experte vom Netzwerk-Forum zur Biodiversiätsforschung. Der Konvention mangle es zwar an starken Instrumenten, dennoch habe sie Natur- und Umweltschutz mit zum Thema in der internationalen Politik gemacht — nicht zuletzt durch Kompromissbereitschaft. Im NeFo-Interview erzählt Paulsch, warum wir die CBD gerade jetzt umso mehr brauchen.

Immerhin haben die Staatenvertreter vor zwei Jahren einen Strategischen Plan mit 20 übergeordneten Zielen (AICHI-Goals) beschlossen, die konkrete Zeitvorgaben und Quantitäten beinhalten. So sollen bis 2020 siebzehn Prozent der gesamten Landoberfläche der Welt unter Schutz stehen, sowie zehn Prozent der Meeresoberfläche. Erstmals werden auch Verantwortliche wie ökologisch schädliche Agrarsubventionen benannt, die bis 2020 beseitigt sein müssen.

„Die Ziele sind sehr gut, jedoch fehlt es an dem Willen, sie national wirklich konsequent umzusetzen.“ meint Paulsch im NeFo-Interview. Ideen und gute Lösungsansätze, wie die biologische Vielfalt zu erhalten und nachhaltig zu nutzen wäre, seien genug vorhanden, nicht jedoch die Einsicht, dass wir sie dringend angehen müssen, wenn wir weiterhin in einer lebenswerten Welt leben wollen.“ Noch sind acht Jahre Zeit, nicht erneut zu scheitern.

>>NeFo-Interview mit Axel Paulsch
„Ohne CBD wäre der Zustand unserer Natur wesentlich schlechter als er heute ist.

>>Kommentar von Sebastian Tilch
Rio+20: Noch acht Jahre Zeit, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen

>>Lösungen aus der Forschung
NeFo hat Projekten und Lösungsansätzen aus der deutschen Biodiversitätsforschung zusammen gestellt, die zur Erreichung der 2020-Ziele (AICHI-Goals) beitragen können

Über NEFO

Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland (NEFO) ist eine Kommunikationsplattform für Wissenschaftler und Anwender von Wissen zur biologischen Vielfalt. Das Projekt wird im Rahmen von DIVERSITAS-Deutschland e.V. (www.diversitas-deutschland.de) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ein wichtiges Ziel ist es, die Forschung unterschiedlicher Disziplinen, die sich mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zur Biodiversität befasst, stärker ins öffentliche Licht zu stellen. Hierzu stehen direkte Ansprechpartner für Fragen aus Medien, Politik und Öffentlichkeit bereit, arbeiten aktuelle Themen auf und vermitteln Experten.
Projektpartner sind das Museum für Naturkunde Berlin, Universität Potsdam und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.biodiversity.de