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Größe des Ozonlochs nicht beständig

Zwar erreichen die Fläche, Dauer sowie die Werte des Ozonlochs in diesem Jahr nicht die extremen Ausmaße vergangener Jahre, jedoch gibt diese Erscheinung noch keinen Anlass zu allgemeiner Entwarnung.

Der Grund für dieses Phänomen liegt nämlich nicht etwa darin, dass der Mensch es geschafft hätte, das für das Ozonloch verantwortliche Treibgas FCKW zu reduzieren, sondern vielmehr in den dynamischen Prozessen, welche sich in der Atmosphäre abspielen. Von diesen Prozessen sind die entsprechenden chemischen Reaktionen abhängig.

Auch weiterhin ist eine exakte Beobachtung notwendig, so das 'Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt', das DLR, heute.

Dass sich das Ozonloch stets über der Antarktis öffnet, hängt mit den speziellen meteorologischen Bedingungen im Polarwirbel über der Antarktis zusammen. Die Temperaturen gehen im Winter in der Stratosphäre stark nach unten und lassen somit die Bildung von sogenannten Stratosphärenwolken zu. Hier werden bestimmte Partikel des FCKW angelagert und anschließend umgewandelt. Endet die Polarnacht, so bilden diese Verbindungen Radikale, welche wiederum zu der massiven Zerstörung des Ozons führen.


Global Ozone Monitoring Experiment - GOME

Ozon schützt die Erde, und somit auch den Menschen, vor den schädlichen und lebensfeindlichen UV-Strahlen, welche von der Sonne abgegeben werden. In jedem Frühjahr nimmt das Ozon auf der südlichen Halbkugel über der Antarktis um rund 60 Prozent ab. Das Ozonloch ist eines der greifbarsten Beispiele dafür, wie sehr der Mensch auf negative Art und Weise in die Natur eingreift.

Seit 1995 nun werden am DLR im Bereich des Fernerkundungszentrums Messungen vorgenommen und ausgewertet. Dies geschieht mit Hilfe des GOME, des Global Ozone Monitoring Experiment.

Ursprünglich nur als Experiment an Bord eines Satteliten der ESA, der European Space Agency, gedacht, nimmt das GOME seit nun acht Jahren regelmäßig Messungen über die Verteilung des Ozons aus dem Weltall vor.

Dank GOME konnte in diesem Jahr ebenfalls eine kuriose Entwicklung mit angesehen werden: Am 19. September maß das Ozonloch 20,5 Mio. Quadratkilometer — seine maximale Ausdehnung in diesem Jahr. Hiermit überstieg es die entsprechenden Werte aus den Jahren 1979 bis 1992 um mehr als das Doppelte.

Zwischen dem 17. und dem 23. September kam es zu den sogenannten Ozonminima (Minimalwerte für das Gesamtozon) des Jahres. Dieser Zeitpunkt lag außergewöhnlich früh — dies und auch das uncharakteristisch starke Aufbrechen des Ozonlochs führten wiederum zu einem zügigen Rückgang der Ausdehnung auf lediglich 2 Mio. Quadratkilometer bis zum 29. September. Somit kam es ganze zwei Monate früher als in den oben genannten Zeiträumen zum Kollaps des Ozonlochs.


Quelle: www.rp-online.de