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Kohlendioxid und der natürliche Speicher

Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes überfordert natürliche Speicherkapazitäten

Der Ausstoß von Kohlendioxid und der dadurch eintretende Klimawandel beschäftigen Wissenschaftler und Politiker. Eine neue Studie über die Speicherung von CO2 in der Natur bringt neuen Schwung in alte Debatten.

Wie sehr der CO2-Ausstoß den Klimawandel begünstigt, ist mittlerweile Forschungsthema für viele Wissenschaftler. Ihre Ergebnisse unterscheiden sich in Zahlen und Auslegung erheblich. Eine einheitliche Auffassung scheint in weiter Ferne zu liegen. Die Frage, welche Auswirkungen der gestiegene Ausstoß des Kohlendioxids auf Klima und Umwelt wirklich hat, bleibt umstritten.

Natürliche Speicherkapazitäten geraten ins Stottern

Jahr für Jahr steigt der Ausstoß an Kohlendioxid weltweit an. Dies zu verhindern, scheint sich trotz aller Bemühungen von Seiten des Klimarats und aufwendiger Konferenzen als schwierig zu gestalten. Der Verkehr auf der Straße und in der Luft nimmt nicht nur in den Industrienationen weiter zu, auch in den so genannten Entwicklungsländern wird zunehmend CO2 freigesetzt. Brandrodungen ganzer Urwälder tragen ein Übriges dazu bei. Industriemaschinen und Kraftwerke blasen das Klimagas ebenso in die Luft, wie Heizungen und Klimaanlagen in den Wohnhäusern. Noch nie wurde so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie im vergangenen Jahr.

Ein Großteil des Klimagases wurde bisher durch die Natur gespeichert. Gräser, Bäume und das Wasser nehmen das CO2 auf. Fast 60 Prozent werden dabei durch Wälder und tropische Savannen und ungefähr elf Prozent in Ackerflächen gespeichert. Senken, in welchen sich das Gas sammelt, tragen ebenfalls zur Speicherung bei. Nur ein relativ geringer CO2-Rest fand sich bisher in der Atmosphäre wieder und übernahm dort durchaus nützliche Aufgaben. Dieses System hat über viele Jahrhunderte einen perfekten Kreislauf gebildet. Mit zunehmendem Anstieg der CO2 Emissionen durch den Menschen steigerte sich auch die Aufnahmefähigkeit der Natur auf das Doppelte, wie eine Untersuchung der University in Colorado in Boulder ergab. Sie betrug im Jahre 1960 8,8 Milliarden Tonnen und stieg im Jahr 2010 auf 18,8 Milliarden Tonnen an.

Der natürliche Kreislauf stottert

Nach der einer vorsichtigen Einschätzung der Wissenschaftler besteht die Gefahr, dass bei weiter zunehmendem CO2 Ausstoß durch den Menschen der bisher gut funktionierende natürliche Kreislauf der Speicherung ins Stottern gerät. Untersuchungen, die diese These erhärten, gibt es jedoch bisher nicht. Die Frage, ob der bereits eingetretene Klimawandel Auswirkungen auf die Speicherfähigkeit der Natur hat, lässt sich nicht beantworten. Überhaupt bewegen sich alle Annahmen im Reich der Spekulation, weil die gesammelten Daten nicht aussagekräftig sind. Was fehlt, ist ein Netzwerk, das sowohl Produktion als auch Speicherung von Kohlendioxid überwacht, und verwertbare Daten liefert.

Bis es so weit ist, bleibt die Empfehlung, die Freisetzung von CO2 so weit wie möglich einzuschränken, um die Werte nicht noch weiter ansteigen zu lassen. Hier ist Einsatz gefragt und zwar nicht nur von der Wirtschaft und der Politik, sondern auch von Privatpersonen. Nur wenn das Umweltbewusstsein in die Köpfe der Einzelnen vordringt, kann der Natur auf Dauer Gutes widerfahren. Die Gefahr, dass die Natur mit der Speicherung überfordert wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Je weniger Klimagas durch Wälder und Savannen gebunden werden kann und deshalb in die Atmosphäre abgegeben wird, desto größer ist die Gefahr einer weiteren Klimaerwärmung mit nicht absehbaren Folgen für Mensch und Umwelt.

CO2 Ausstoß darf nicht weiter steigen

Dass der Klimawandel längst eingesetzt hat, wird auch von kritischen Forschern nicht bestritten. Über die Auswirkungen sind sich die Experten dagegen nicht einig. So bleibt vorläufig nur die Warnung vor einem weiteren Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes, zumindest bis brauchbare Untersuchungsergebnisse zur Verfügung stehen. Warnungen regen zum Handeln an — dies gilt nicht nur für große Firmen, sondern für jeden Einzelnen. Den CO2-Ausstoß zu verringern, ist schon mit einfachen Mitteln möglich: zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen. Die Idee, CO2 durch die Natur zu vernichten, ist einfach und genial. Bäume sind absolut natürlich, strahlen Ruhe aus und halten eine kleine Ewigkeit