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Schädlingsbekämpfung

Tödlicher Hefe-Snack

Aufkommenden Mückenplagen will die Forschung nun mit Hefe den Garaus machen. Auf Basis der Gentechnik sollen die Krankheitsübertäger so bereits im Larvenzustand unschädlich gemacht werden.

Hilfe gegen Mückenplagen verspricht ein neues hormongetränktes Hefe-Granulat, das Forscher der University of Florida entwickelt haben. Der tödliche Snack namens Skeetercide könnte eine effektive Waffe gegen von Mücken übertragene Krankheiten wie West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber oder Malaria sein, hoffen Forscher um den Biochemiker Dov Borovsky.

Den Wissenschaftlern gelang es, das Gen für die Herstellung des Insektenhormons Trypsin in Hefezellen einzuschleusen. Mückenlarven, die von der gentechnisch veränderten Hefe naschen, verhungern, da das Trypsin ihr Verdauungssystem abschaltet. Die im Wasser heranwachsenden Larven abzutöten gilt als effektive Methode der Mückenbekämpfung, da die Tiere gar nicht erst erwachsen werden und keine Chance haben, sich fortzupflanzen.

An der Wirksamkeit der Killer-Pille, die bereits an mehreren Arten erfolgreich getestet wurde, hegt Borovsky keinen Zweifel: "Mückenlarven lieben Hefe."
DER SPIEGEL 37/2002 - 09. September 2002