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Solarthermie wird immer beliebter

Laut BSW-Solar hat sich der Absatz von Solarthermie Anlagen in 2012 bisher sehr gut entwickelt. Bei Verbrauchern wird im Rahmen der Heizungsmodernisierung immer öfter auch die Solarthermie zurückgegriffen.

Der Absatz von Solarthermie Anlagen ist in Deutschland im ersten Quartal 2012 erheblich angestiegen. In den ersten drei Monaten wurden rund 219.000 Quadratmeter Kollektorfläche installiert, was einem Anstieg von mehr als sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit setzt sich der positive Trend des Vorjahres fort, in dem bereits ein Wachstum von zehn Prozent zu verzeichnen war.

Der Aufwärtstrend hat mehre Gründe

 

Einige der Gründe, die der Solarthermie zu wachsender Beliebtheit verhelfen, führt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) nur allzu gerne an - einen jedoch nicht. An erster Stelle werden die ständig steigenden Heizkosten und die sinkenden Anschaffungskosten genannt. Nach Angaben des BSW-Solar kann eine Heizungsmodernisierung in Verbindung mit einer Solarthermie Heizung die Heizkosten um die Hälfte reduzieren. Zahlreiche Kaufentscheidungen werden daher auch in Erwartung weiter steigender Energiekosten getroffen. Hinzu kommt, dass die Solarthermie erheblich weniger von Kürzungen betroffen ist als die Photovoltaik. Für eine Solarthermie Heizung wird eine einmalige Förderung von 90 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche gewährt, eine ständige Förderung nach dem Vorbild der Einspeisevergütung für Photovoltaik Anlagen gibt es nicht. Zwar ist diese Förderung gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel gesunken, aber das lässt sich in der Praxis oft kompensieren. Nicht selten erfolgt die Installation einer Solarthermie Heizung zusammen mit anderen energiesparenden Maßnahmen, etwa einer Heizungsmodernisierung oder einer Wärmedämmung des Dachs. In diesen Fällen sind über das so genannte Marktanreizprogramm erheblich höhere Förderungen möglich. Einen wesentlichen Grund für die positiven Zukunftsaussichten der Solarthermie verschweigt die Mitteilung des BSW-Solar jedoch: Auf dem Dach ist kein Platz für eine Photovoltaik Anlage und einen Sonnenkollektor. Die drastischen Kürzungen der Einspeisevergütung für Photovoltaik Dachanlagen zwischen 10 Kilowatt und einem Megawatt kommen der Solarthermie zugute.

„Die Photovoltaik raubt der Solarthermie den Platz auf dem Dach“

 

So drückt es Jürgen Korff aus, der Chef des Unternehmens Ritter Energie- und Umwelttechnik (FTD). Das Familienunternehmen zählt zu den deutschen Pionieren auf dem Gebiet der Solarthermie. Gegen die heftig kritisierten Kürzungen der Photovoltaik Förderung hat er keine Einwände. Die Energieausbeute pro Quadratmeter Dachfläche sei bei der Solarthermie zehnmal höher als bei der Photovoltaik, aber die Photovoltaik erhalte pro Kilowattstunde das Vierzigfache an Subventionen. Ohne irgendwelche Subventionen, so Korff, würden viel mehr Kunden Solarthermie Heizungen kaufen. Ein interessanter Zwischenruf aus einer Branche, die sonst weniger Gehör findet. Zu der Frage, wie künftig ohne Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke Strom produziert werden soll, äußert er sich allerdings nicht. Aber das Recht, dezidiert eigene Interessen zu vertreten, nehmen in dieser Diskussion auch andere für sich in Anspruch.