Sie befinden sich hier:
Startseite->Artikel->Terror-Gefahr und Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken disqualifizieren deren Betreiber

Terror-Gefahr und Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken disqualifizieren deren Betreiber

Minister a.D. Dr. Sebastian Pflugbeil offenbart im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Phoenix AKW-Verwundbarkeit durch Terroranschläge

Mainz / Berlin, 18. September 2009 - Terror-Gefahr plus schier endlose Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken veranlassen den BUNDESVERBAND CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK), CDU/CSU - Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie zu dieser grundlegenden Stellungnahme:

Die schier endlosen Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken und deren extreme Verwundbarkeit durch Terroranschläge sind ein unzumutbares Risiko und disqualifizieren deren Betreiber, deren Zuverlässigkeit nach dem Atomgesetz (AtG) nicht mehr gegeben scheint. Der Fachexperte Minister a.D. Dr. Sebastian Pflugbeil hat aktuell im gemeinsam von ARD und ZDF betriebenen öffentlich-rechtlicher Fernsehsender Phoenix offenbart, dass Atomkraftwerke phantastische Terrorziele sind. Terroristen könnten Atomkraftwerke "mit relativ hemdsärmeligen Mitteln in die Luft jagen", sagte der Präsident der renommierten Gesellschaft für Strahlenschutz. (17. September 2009, 09.15 PHOENIX RUNDE, "Strahlende Zukunft - Können wir auf Atomkraft verzichten?", Moderation: Anke Plättner) "Atomkraftwerke mit diesem Konstruktionsfehler bedeuten für die in einem Umkreis in der Größe von 1000 Quadratkilometer lebenden Menschen ein unzumutbares Risiko für Leben, Gesundheit und Eigentum", so die im Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK/Mainz) organisierten atomkritischen CDU/CSU-Mitglieder.

Das Atomstrom-Quartett der großen Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW behauptet, Atomstrom sicher zu produzieren. In Wahrheit handelt es sich bei der Nuklearindustrie um eine Branche, bei der trotz Privatisierung in realsozialistischer Manier immer noch der Staat haftet, falls etwas schief geht. Die Befürworter der Kernenergie und damit eines Endlagers Gorleben behaupten auch, der Kernkraftstrom sei preiswerter im Vergleich zu anderen, insbesondere erneuerbaren Energien. Rein betriebswirtschaftlich trifft dies sicherlich zu. Da die Kernkraftwerke inzwischen wohl größtenteils abgeschrieben sein dürften, rechnet sich dies betriebswirtschaftlich sogar sehr gut. Bei der lediglich betriebswirtschaftlichen Rentabilitätsberechnung des Kernkraftstroms fehlen indes mehrere entscheidende Kostenblöcke, die als "betriebs-externe Kosten" für die Gesamtheit der deutschen Volkswirtschaft anfallen.

Atomstrom kostet Deutschland 2 Euro pro Kilowattstunde

Diese externen Kostenfaktoren bei der Erzeugung von Kernkraftstrom hat, übrigens schon unter der Regierung von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl, das damalige Bundeswirtschaftsministerium 1992 durch die renommierte Baseler PROGNOS AG berechnen lassen. Diese Studie der PROGNOS AG trägt den Titel: "Identifizierung und Internalisierung der externen Kosten der Energieversorgung." Aus ihr geht hervor, dass bei Berücksichtigung der externen Gesamtkosten der wirkliche für die deutsche Volkswirtschaft entstehende Preis einer Kilowattstunde Kernkraftstrom schon damals circa 4 DM betragen hat. Das entspricht heute zirka zwei Euro.

Kernkraftstrom volkswirtschaftlich deutlich teurer als erneuerbare Energien

Die günstigen Produktionskosten für Ökostrom betragen bei Windkraftstrom 0,06 Euro pro Kilowattstunde. Der Höchstpreis für solaren Ökostrom beträgt inklusive 19 % Mehrwertsteuer aktuell 0,68 Euro. Wenn aber, volkswirtschaftlich gesehen, der Kernkraftstrom mindestens doppelt so viel kostet wie die erneuerbaren Energien, warum, in Himmels Namen, sollen wir, das deutsche Volk uns dann diese ganze entsetzliche Umweltproblematik (Tschernobyl!) der Kernenergie weiterhin "ans Bein binden"?! Man wird vielleicht einwenden, das Kind sei schon in den Brunnen gefallen, d.h. wir haben nun einmal Kernkraftwerke. Darauf antworten wir: errare humanum, perseverare diabolicum!
Anders gesagt, und um das Bild von eben aufzunehmen: man hole das Kind doch endlich aus dem Brunnen!

Strukturwandel in Richtung dezentralen erneuerbaren Energieerzeugung erforderlich

Das wird nicht von einer Sekunde auf die andere gehen, aber es muß gelten: So viel erneuerbare Energien, wie irgend möglich, und so wenig Kernenergie, wie unumgänglich notwendig. Es gibt auch grundlastfähige erneuerbare Energien, zum Beispiel Biomasse und Geothermie... Es gibt nicht nur Wind und Sonne.

Wegen der Treibhausgefahr auf Kernkraft zu setzen, hieße den Beelzebub mit dem Teufel austreiben zu wollen. In 32 Jahren, die der Atomausstieg vorsieht, müsste eine Industrienation wie Deutschland doch in der Lage sein, diesen Strukturwandel hin zur dezentralen erneuerbaren Energieerzeugung zu bewältigen. Dadurch wäre Deutschland auch weniger verwundbar durch Terrorismus, der Bundeswehreinsätze in anderen Kontinenten provoziere.

Jeder lange Weg beginnt nun einmal mit dem ersten Schritt, sprich mit dem ersten Kernkraftwerk, das abgeschaltet wird. Das würde ein Endlager, wo auch immer, zwar nicht überflüssig machen, aber das Entsorgungsproblem nicht unnötig noch mehr vergrößern und verschlimmern.

Schadensbegrenzung ist angesagt.


Verantwortlich: CDAK-Bundesvorstand
fdR: Ulla Veith, Vorstandssekretariat

CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK), BUNDESVERBAND CDU/CSU - Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie

 Bundesgeschäftsstelle

 Postanschrift: Postfach 421431, D - 55072 Mainz
 Unsere E-Mails werden klimafreundlich und atomstromfrei erzeugt
 Ökostrombezug: www.ews-schoenau.de
 Verbandskommunikation: 01711049920