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Agenda21

Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED - United Nations Conference on Environment and Development) fand 1992 in Brasilien in Rio de Janeiro statt. Als Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert wurde die Agenda21 von 178 Staaten unterzeichnet.

Notwendig wurde dieses Programm, da die Probleme —nicht nur ökologischer Natur- offensichtlich nicht nur die einzelnen Ländern, Völker oder Kontinenten betreffen, sondern global zu betrachten sind. Grundlage der Agenda ist der Begriff der „Nachhaltigkeit“.

“Nachhaltigkeit steht für eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generationen entspricht, ohne die Möglichkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“
(Quelle: linz.at)

Es geht also darum, mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen schonend umzugehen, damit auch nachfolgende Generationen eine lebenswerte Umgebung vorfinden.

Da die großen Industrienationen übermäßig viel an Umweltschäden hervorgerufen haben, wurden diese in Rio auch besonders in die Pflicht genommen. Allerdings hat die Agenda einen großen Nachteil: sie ist nur Aufforderung zum bewussten Umgang mit der Umwelt, hat aber keinen bindenden Charakter. Somit wird die Verantwortung den einzelnen Ländern bzw. den Regierungen der Länder zugeschoben.

Die Agenda ist in vier Bereiche mit insgesamt 40 Kapiteln unterteilt. Dort werden die Grundlagen, Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung beschrieben. Im 1. Teil finden sich soziale und wirtschaftliche Belage, im 2. Teil geht es um die Erhaltung und Bewirtschaftung von Ressourcen. Der 3. Teil widmet sich den Rollen wichtiger gesellschaftlicher Gruppen, während im 4. Teil die Umsetzung konkretisiert wird.

Zentrale Punkte sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt (Biodiversität), der Schutz der Wälder sowie die Reduktion der Klimaveränderung. Außerdem wurde der Schutz der Meere, Ozeane und vor allem der Süßwasserressourcen manifestiert. Der Schutz der Erdatmosphäre und somit des Klimas kommt ebenfalls eine wichtige Rolle zu.

Großer Bestandteil für die Realisation der Agenda21 ist die Übertragung der Verantwortung auf die Kommunen, denn die lokalen Behörden sollen zusammen mit der Bevölkerung nachhaltige Entwicklungen erarbeiten und umsetzen. Eine Liste der „Agenda-Städte“ Deutschlands findet sich bei der Charta der Weltethik. Diese lokalen, aber auch nationalen Aktivitäten werden auf jährlich stattfindenden Konferenzen überprüft, die von der Kommission für nachhaltige Entwicklung (CSD - Commission on Sustainable Development) durchgeführt werden.

Deutliche Kritik an der Agenda gab und gibt es allerdings auch. Hauptkritikpunkte sind die Schwammigkeit der Vereinbarungen sowie das in den Vordergrund gestellte wirtschaftliche Interesse gegenüber der nachrangigen Notwendigkeit ökologischen Handelns.

Weitere Informationen:
im oekomos
bei der Heinrich Böll Foundation
beim Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit - die Agenda21 gemeinsam umsetzen!
bei www.learn-line.nrw.de Online-Version der Agenda 21
beim Bundesumweltministerium PDF-Version der Agenda 21 als Download (ca. 1,9 MB)