Sie befinden sich hier:
Startseite->Artikel->Aus dem Badezimmer, frisch auf den Tisch - wir essen Mikroplastik aus Kosmetikprodukten

Aus dem Badezimmer, frisch auf den Tisch - wir essen Mikroplastik aus Kosmetikprodukten

Forscher haben in unserem Honig, Milch und Trinkwasser mikroskopisch kleine Plastikkugeln nachgewiesen. Sie stammen unter anderem aus Körperpflegeprodukten. Das größte deutschsprachige Produkthandbuch Codecheck.info lanciert mit Hilfe von Umweltorganisationen ein kostenloses Werkzeug für Konsumenten, welches zeigt, ob ein Kosmetikprodukt betroffen ist.

Auswahl von Produkten mit Mikroplastik

Finger mit Mikroplastik © Stephan Glinka/BUND

Mehrere Hundert Kosmetikprodukte bekannter Hersteller enthalten Mikroplastik. Plastik wird in Duschgels, Peelings oder Zahnpasten als Schleifmittel für eine bessere mechanische Reinigung eingesetzt. Konsumenten spülen die umweltbelastenden Stoffe ahnungslos in die Kanalisation. Das Konsumentenmagazin „Plusminus“ hat diese Plastikteilchen in 19 Honigsorten aus dem Supermarkt nachgewiesen. Zudem haben Forscher diese Teilchen auch in der Milch und im Trinkwasser gefunden. Dies kann schwerwiegende Folgen für den menschlichen Organismus haben und bedroht darüber hinaus den gesamten ökologischen Kreislauf.

Die tägliche Portion Plastik

Mikroplastik befindet sich in Reinigungscremes mit Mikroperlen oder Peeling-Produkten mit Mikro-Kügelchen. Besonders beliebt sind die Plastikteilchen aber auch in Zahnpasten. Der deutsche Chemiker Gerd Liebezeit hat eine Vielzahl von Kosmetikartikeln untersucht und den Anteil des Plastik am Gesamtinhalt ermittelt. In der Zahncreme Pearls and Dents beträgt dieser beispielsweise mehr als zehn Prozent.

Der Weg der Plastikpartikel aus der Kosmetik in unser Essen

Normales Plastik wird nach dem Verbrauch verbrannt, jedoch gelangt das Mikroplastik aus der Kosmetik direkt in der Kanalisation. Problematisch ist, dass Kläranlagen die Mikropartikel aufgrund der geringen Größe nicht vollständig zurückhalten können und so tritt ein Teil in die natürlichen Gewässer über. Auch der für die Düngung von Feldern genutzte Klärschlamm enthält Mikroplastik. Durch das Aufkommen starker Winde gelangen die Teilchen in die Luft. Sie werden auf die Wiesen und die dort blühenden Blumen getragen. Bienen nehmen das Plastik beim Bestäuben der Pollen auf und transportieren diese in ihren Bienenstock und gelangt direkt in den Honig. Kühe nehmen die Teilchen beim Fressen der Weiden zu sich, weshalb das Mikroplastik folglich in der Milch landet und schließlich auf unserem Tisch.

Wir haben es selbst in der Hand!

Nachdem Unilever erklärte, die Produktion aller weltweit verkaufter Produkte bis 2015 umzustellen, haben auch andere Multinationals begonnen zu reagieren. Im Rahmen der europaweiten Kampagne „BEAT THE MICRO-BEAD“, der sich bereits zahlreiche Organisationen und Verbände angeschlossen haben, sind alle Hersteller von Kosmetikartikeln aufgerufen, auf die Verwendung von Mikroplastik zu verzichten.

Konsumenten können ihren Beitrag leisten, indem sie die belasteten Produkte in den Regalen stehen lassen und meiden. Codecheck.info hilft ihnen dabei auf der Webseite und der kostenlosen App, diese aufzuspüren und sorgt damit für mehr Transparenz im Markt.

Innovationen im Dienste des Konsumenten

Die Mikroplastik-Analyse ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer gesunden und nachhaltigen Produktwahl. Bald werden weitere Bewertungen, Informationen und Funktionen bezüglich der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit von Produkten sowie weitere Community-Funktionen auf der Plattform verfügbar sein. Mit der Bereitstellung von kritischen Produktinformationen und Bewertungen bringt Codecheck.info mehr Transparenz in den Markt und fördert damit qualitativ hochstehende Produkte — denn was nicht gekauft wird verschwindet aus den Regalen.

// Weitere Informationen zu Codecheck.info:

Codecheck.info ist das größte deutschsprachige Online-Produktnachschlagewerk

Das unabhängige Social Enterprise Codecheck.info informiert Konsumenten kostenlos via Website und App über Produkte und deren Inhaltsstoffe. Dazu werden Experteneinschätzungen über die potenzielle Gefährlichkeit der Inhaltsstoffe für Körper und Umwelt angezeigt.

Bei Kosmetikprodukten liefert Codecheck.info Informationen zu hormonellen Inhaltsstoffen und neu zu Mikroplastik. Im Bereich der Nahrungsmitteln zeigt Codecheck.info zu den detaillierten Nährwertangaben auch via Ampelfarben auf einen Blick, ob ein Produkt zu viel Zucker, Salz oder Fett enthält. Eine solche einfache Kennzeichnung wird seit Jahren von Ärzten gefordert. Zusätzlich angezeigt werden Expertenbeurteilungen zu über 120 Gütesiegeln, Umweltinformationen zu Palmöl und Überfischung sowie Nutzer-Kommentare zu Vor- und Nachteilen.

Die Expertenbewertungen stammen u.a. von: Ökotest, Greenpeace, Stiftung Warentest, WWF, BUND — Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Foodwatch, Deutsche Diabetes-Stiftung Stiftung für Konsumentenschutz, Arbeiterkammer Wien, Utopia.de, Adipositas-Stiftungen Deutschland und Schweiz und viele andere.

// Codecheck Webseite

 

Opens external link in new windowhttp://www.codecheck.info

 

// Probieren Sie die Anzeige von Mikroplastik selber aus — hier eine Auswahl von belasteten Produkten

 

Opens external link in new windowBiotherm - Körperpflege Oil Therapy Huile de Gommage 200 ml

Opens external link in new windowVichy - Normaderm

Opens external link in new windowBalea - Sanftes Peeling Gel

Opens external link in new windowRival de Loop — Pure Skin Waschgel Peeling Effekt

// Codecheck App-Download

 

iPhone: Opens external link in new windowhttp://itunes.apple.com/ch/app/id359351047?mt=8

Android: Opens external link in new windowhttps://play.google.com/store/apps/details?id=ch.ethz.im.codecheck&hl=de