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Biodiesel — was ist das eigentlich?

Biodiesel ist bereits heute als Kraftstoff nutzbar und kann an immer mehr Tankstellen bezogen werden. Aber was genau ist Biodiesel, woraus besteht es und woraus wird es gewonnen?

Laut statistischem Bundesamt ist die für den Anbau von Raps genutze Fläche in Deutschland von rund 1.080.000 ha im Jahre 2000 auf 1.325.000 ha in 2003 gestiegen.

Zapfhahn an einer Tankstelle in Deutschland

Biodiesel wird aus einem natürlichen Produkt, nämlich dem Raps gewonnen. In einem chemischen Verfahren wird Rapsöl unter Zugabe eines Katalysators erwärmt (Ein Katalysator ist in der Chemie ein Stoff, der eine Reaktion anderer Stoffe unterstützt oder in Gang setzt, ohne selbst an dieser Reaktion teilzunehmen), wodurch eben das Rapsöl sowie Glycerin entstehen. Letzteres wird häufig in der Kunststoffindustrie, der Lack- oder der Pharmaindustrie eingesetzt.

In der Fachsprache bezeichnet man Biodiesel auch als RME (Raps-Methylester bzw. Rapsölfettsäure-Methylester), da es aus mit Methanol veresterten Fettsäuren besteht. In der E DIN (der mit dem europäischen Markt abgestimmten Deutschen Industrienorm) 51606 wird der Stoff als FAME geführt, als Fatty Acid Methyl Ester.


Welches sind die Vorteile von Biodiesel

Wie bereits erwähnt wird Biodiesel aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Es ist frei von Schwefel (Anteil geringer als 0,001 %) und kann die Ruß-Emission bei der Verbrennung in Dieselmotoren deutlich senken (bis zu ca. 50 %). Biodiesel ist außerdem biologisch abbaubar und stellt so keine Gefahr für Boden und Grundwasser dar. Es bietet sich also durchaus als eine Alternative für den Betrieb von Dieselmotoren an.

Trotz der Bezeichnung als Diesel handelt es sich bei Biodiesel nicht um ein Mineralöl. Aus diesem Grunde ist für diesen Stoff auch keine Mineralölsteuer fällig, was unter anderem ein Grund dafür ist, dass man Biodiesel-Kraftstoff bereits meist deutlich günstiger erhält, als herkömmlichen Diesel-Kraftstoff.


Schadstoffausstoß

Verbrennungsmotoren produzieren Abgase, die aus den in den Kraftstoffen enthaltenen Kohlenwasserstoffen und der Luft, welche zur Verbrennung notwendig ist, entstehen.

Die Schadstoffe, an deren ausgestoßener Menge Kraftstoffe auf ihre 'Verträglichkeit' gemessen werden, sind Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoff (HC), Stickoxide (NOx) sowie feste Partikel (PM). Alleine der Kraftstoff selbst hat bereits enormen Einfluss darauf, wie viele Giftstoffe bei der Verbrennung in die Umwelt entlassen werden.

Nicht nur bei den bereits erwähnten Schwefel- und Rußpartikel-Emissionen, sondern auch in Bezug auf Kohlenmonoxid sowie Kohlenwasserstoff weist Biodiesel wesentlich verträglichere Werte vor, als herkömmlicher Diesel-Kraftstoff.

Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der Schadstoff-Emission bietet der mittlerweile selbstverständlich gewordene Katalysator. Grundsätzlich 'verarbeitet' er die Kohlenwasserstoffe sowie das Kohlenmonoxid aus den Abgasen zu Wasser und Kohlendioxid. Schwefel allerdings stellt ein Problem für den Katalysator dar, da hierdurch ein einwandfreies Arbeiten erschwert wird und es außerdem zu einem Mehr an ausgestoßenen Partikeln kommt. Je weniger Schwefel also in einem Kraftstoff enthalten ist, desto günstiger wirkt sich das natürlich auch auf die Leistungsfähigkeit des Katalysators aus. Dies verträgt sich hervorragend mit dem nahezu schwefelfreien Biodiesel.

Trotz aller Vorteile sollte unbedingt darauf aufmerksam gemacht werden, dass Autohersteller davor warnen, Biodiesel ohne Weiteres zu tanken. Je nach Automarke und —fabrikat besteht die Möglichkeit, dass ein Motor nicht einhundertprozentig für den Einsatz von Biodiesel geeignet ist. Entsprechende Umbauten an den Motoren werden allerdings bereits teilweise angeboten. Ob und in welcher Form dieser Kraftstoff getankt werden kann, sollte also zuvor ausdrücklich mit der Werkstatt abgesprochen werden.