Aufgenommen wurde zum Beispiel eine neue Übersicht über verschiedene Nachhaltigkeitssiegel. Sie macht die ökologischen und sozialen Kriterien der Siegel auf einen Blick transparent und bietet verlässliche Orientierung für die Suche nach nachhaltigen Produkten. Aktualisiert wurden außerdem etliche Konsumtipps für den Alltag, etwa zum Waschen und Reisen. „Der Nachhaltige Warenkorb“ ist die am stärksten nachgefragte Publikation des Rates und wird seit seinem Erscheinen 2008 regelmäßig aktualisiert. Tipps aus dem Konsumratgeber stellte der Fernsehsender Sat.1 Mitte März in einer Sendereihe über nachhaltigen Konsum vor.
Für die im Frühprogramm des Senders ausgestrahlte Wochenserie „Grün und glücklich“ recherchierten Sat.1-Reporter die Umweltfolgen von Urlaubsreisen, Textilien und von Kaffee zum Mitnehmen („Coffee-to-go“). Sie verglichen die anfallenden CO2-Emissionen und die Kosten der nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Wahl. Am deutlichsten wurden die Unterschiede beim Vergleich einer zweiwöchigen Mallorca-Reise mit einem gleich langen Deutschlandurlaub auf Rügen: Während der 14-tägige Rügen-Aufenthalt einer Testfamilie mit 700 Kilogramm CO2 zu Buche schlug, verursachte ihr gleich langer Mallorca-Urlaub rund 3.700 Kilogramm CO2. Wie diese Unterschiede zustande kommen, erläuterte in den Beiträgen Yvonne Zwick, Konsumexpertin und wissenschaftliche Referentin beim RNE.
Der aktualisierte RNE-Einkaufsführer bietet neue Tipps zur nachhaltigen Urlaubsplanung, darunter Infos über Reiseveranstalter mit Nachhaltigkeitsmanagement. Eine weitere Anpassung betrifft das Waschen mit sogenannten Waschnüssen. Diese Naturprodukte werden in vielen ärmeren Ländern traditionell zum Kleiderwaschen eingesetzt. Aber die Nachfrage nach Waschnüssen in reichen Länder steigt und verknappt in den Ursprungsländern das Angebot. Der RNE rät in seinem Einkaufsführer daher von Waschnüssen ab. Außerdem führt die Broschüre jetzt „grüne“ Internet-Suchmaschinen auf, deren Anbieter pro Anfrage einen Geldbetrag für Öko-Projekte spenden. In den Umschlagklappen des Einkaufsführers finden Leserinnen und Leser Saisonkalender sowie eine Zusammenstellung aller empfohlenen Siegel. Die Klappentexte können herausgetrennt und beim Einkauf mitgenommen werden.
Viele der neu aufgenommen oder angepassten Konsumtipps kamen von aufmerksamen Leserinnen und Lesern. Marlehn Thieme, stellvertretende RNE-Vorsitzende freut sich über diesen Austausch, er sei wichtig, damit der Warenkorb „auf der Höhe der Zeit bleibt“. Im Vorwort ruft Thieme die Bürger auf, ihre Einflussmöglichkeiten auf Produzenten und Händler zu nutzen. Neben der bestellbaren Print-Version des Warenkorbs bietet der RNE dessen Inhalte online auf
Deutsch und
Englisch an. Auf der RNE-Website findet sich zudem eine ausführliche Linksammlung mit weiterführenden Konsumtipps und Online-Portalen.
Aus finanziellen Gründen konnte der RNE die hohe Nachfrage nach dem gedruckten, kostenlos erhältlichen Einkaufsführer nicht immer befriedigen Deshalb bot er solventen Organisationen, Unternehmen und Institutionen den Bezug der aktuellen Neuauflage nun erstmals zum Selbstkostenpreis an. Der Produktionspreis je Exemplar lag bei rund 1,10 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer und Versand. Weniger solvente Organisationen, Unternehmen und Institutionen erhalten den „Nachhaltigen Warenkorb“ weiterhin kostenlos.
Quelle: „Rat für Nachhaltige Entwicklung“, www.nachhaltigkeitsrat.de.