Neben den menschlichen Tragödien, die sich bei einer derartigen Katastrophe abspielen, werden in der Öffentlichkeit als zweites Topthema auch stets die ökonomische Folgen genannt. Das dritte Topthema wird aber wohl wieder einmal erst dann besprochen, wenn es zu spät ist. Wenn Hurricane 'Rita' die Amerikanische Erdölindustrie vor und an der Küste von Texas trifft, wird nicht nur enormer ökonomischer Schaden entstehen. Der Sturm kann durch seine Zerstörungen ebenfalls enorme Mengen an Öl aus den zerstörten Raffinerien freisetzen, die im Golf von Mexico und an der Texanischen Küste eine Umweltkatastrophe auslösen werden, gegen die eine Öltankerhavarie ein 'Kindergeburtstag' ist.
Die direkte ökomomische Katastrophe, die ein Hurricane mit sich bringt, lässt sich gar nicht oder nur schwer eingrenzen. Gebäude und die gesamte Infrastruktur einer Gegend werden zerstört, die Ölpreise steigen.
Die menschlichen Tragödien versucht man mit immensen Geldmitteln und auch vielfachem persönlichem Einsatz soweit einzugrenzen wie möglich. Ganze Landstriche weren evakuiert, Hilfslieferungen und die Mobilisierung zahlloser profesioneller und freiwilliger Helfer werden organisiert.
Die drohende ökologische Katastrophe allerdings scheint niemand wahrzunehmen. Und dies ist um so trauriger, da dies vielleicht die einzige der drei genannten Katastrophen ist, gegen die man im Vorfeld effektiv vorgehen könnte, in dem man z.B. geeignete Dämme um die Raffinerieanlagen baut. Darüberhinaus wird das Ignorieren der anstehenden Umweltkatastrophe langfristig ebenfalls enormen ökonomischen Schaden und menschliches Leid verursachen. Eine Ölpest im Golf von Mexico würde für zahllose Menschen das berufliche und damit finanzielle Aus bedeuten. Man denke nur einmal an die Fischerei- und Touristenbranche.
Selbst wenn 'Rita' dieses Mal Texas mit all seinem Öl verfehlt. Der nächste Hurricane kommt bestimmt. Fragen Sie die Leute aus Galveston.
Galveston Hurrikan (1900)
