Sie befinden sich hier:
Startseite->Artikel->Energie für ein besseres Leben

Energie für ein besseres Leben

Energieversorgung spielt in der Entwicklungshilfe eine wichtige Rolle — was können die Projekte leisten? Beispiel Mikro-Biogasanlagen in Kambodscha

Ein moderner Haushalt ist ohne Energie aufgeschmissen. Elektrische Geräte dominieren das Leben, das Arbeiten, die Kommunikation. Auch in Entwicklungsländern ist die Energieversorgung der Schlüssel zu besseren Lebensverhältnissen. Energie macht im Alltag vieles leichter und eröffnet neue Perspektiven. Weil die Energieversorgung über öffentliche Strom- und Gasnetze sind gerade in den ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern eine Seltenheit ist, sind dezentrale Energieprojekte meist mit Solaranlagen oder Mikro-Biogasanlagen immer verbreiteter. Von 2012 auf 2015 haben sich die Ausgaben der Bundesregierung für Entwicklungshilfeprojekte im Bereich Energieerzeugung, -verteilung und -effizienz fast verdoppelt. „Energieprojekte in der Entwicklungshilfe sind wichtig, weil sie in vielerlei Hinsicht die Grundlage für ein 'besseres Leben' bereiten“, unterstreicht Professor Jörg Peters. Er leitet die Forschungsgruppe „Klimawandel in Entwicklungsländern“ am RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. „Aber sie sind keine Alleskönner.“ Oft würden mit Energieprojekten in Entwicklungsländern konkrete wirtschaftliche Ziele verbunden, zum Beispiel eine gesteigerte Wirtschaftskraft in der Region. Doch das könnten die Projekte nicht direkt und vor allem nicht kurzfristig leisten. „Solche überhöhten Ziele an die Wirkung der Projekte verdammen sie zum 'Scheitern nach Zahlen'.“ Dabei leisteten die meisten Energieprojekte eine ganze Menge. „Sie sind wichtige Impulsgeber für die Zukunft der Menschen.“

Energieprojekte eröffnen neue Perspektiven

Die Bedeutung von Energieprojekten darf nicht unterschätzt werden, nur weil sie anhand von typischen Wirtschaftskennzahlen schwer messbar ist. Armut gehe beispielsweise immer auch mit einer gewissen Perspektivlosigkeit einher, betont Jörg Peters. Und genau hier liegt ein wichtiger Mehrwert von Energieprojekten: Mit Solarenergie lassen sich beispielsweise verschiedene Elektrogeräte betreiben. Über Berichte im TV und auf dem Smartphone bieten sie Familien einen Blick über das eigene Dorf hinaus und wecken neue, bisher unbekannte Wünsche und Ziele. Dabei betont Professor Jörg Peters, dass sich ein funktionierendes Energieprojekt in der Entwicklungshilfe maßgeblich dadurch auszeichnet, wie gut es den regionalen Gegebenheiten Rechnung trage. „Auch wenn ein Projekt wie beispielsweise die Verbreitung von Mikro-Biogasanlagen in Asien funktioniert, muss das noch lange keine gute Lösung für Afrika sein.“

Warum Strom nicht alles ist — Bedeutung von Biogas in Kambodscha

Solaranlagen sind schwer im Kommen — in Deutschland, in Europa und sogar in Entwicklungsländern. In den letzten Jahren haben Solarprojekte auch in Kambodscha zugenommen. Lam Saoleng, sieht das positiv und negativ zugleich. Sie ist Projektkoordinatorin von NBP und leitet das National Biodigester Program (NBP) vor Ort in Kambodscha. Ziel des Programms ist es, Haushalten auf dem Land den Zugang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Seit 2006 sind im Rahmen des Projekts bis heute über 26.000 Mikro-Biogasanlagen erbaut worden. Heute steht das Programm zum Teil auch im Wettbewerb zu solaren Projekten. Weil sie preislich für die Haushalte erschwinglicher sind als Mikro-Biogasanlagen und oftmals weniger Installations- und Instandhaltungsaufwand erfordern, führt der Einstieg in die erneuerbare Energieversorgung heute oft über Solaranlagen.

Im Unterschied zu Mikro-Biogasanlagen ist ihr direkter Nutzen auf den Betrieb von Farbfernsehern und das Aufladen von Mobiltelefonen begrenzt, auch daher sieht Lam Saoleng der „neuen Konkurrenz“ gelassen entgegen. „Einige Familien fangen heute mit einer Solaranlage an und kommen dann zu uns.“ Durch die Mikro-Biogasanlagen haben die Familien auch Gas zum Kochen und für Gaslampen und erhalten einen natürlichen Dünger für ihre Felder. „Dieser Dünger ist zwar eigentlich ein Abfallprodukt bei der Biogasproduktion, aber für viele Familien in wirtschaftlicher Sicht letztlich der Schlüssel für ein besseres Leben“, berichtet Lam Saoleng. Sie könnten damit die Erträge auf ihren Feldern um bis zu 30 Prozent steigern und müssten dazu kein Geld für künstlichen Dünger ausgeben — das ist ökologischer und wirtschaftlicher zugleich.

Damit sich auch ärmere Familien eine Mikro-Biogasanlage leisten können, ist Unterstützung wie die vom Ökoenergieversorger Polarstern und seiner Kunden entscheidend. Durch sie erhalten die Familien eine Anschubfinanzierung — sie liegt bei rund einem Drittel des Gesamtpreises. Das gibt ihnen genug Kapital, um entweder den Rest der Kosten selbst zu übernehmen oder um Mikrokredite lokaler Banken zu erhalten. Polarstern unterstützt NBP seit seiner Gründung. Ganz nach dem Motto „Dein Wechsel hier ist der Anfang dort“ investiert Polarstern für jeden Kunden in Deutschland pro Jahr in den Bau neuer Anlagen. Weitere Informationen zum Energieprojekt von NBP und Polarstern erhalten Sie hier: Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://www.polarstern-energie.de/magazin/die-weltweite-energiewende-ist-keine-raketenwissenschaft-wirklich/

* Das Gespräch mit Professor Jörg Peters, Leiter der Forschungsgruppe "Klimawandel in Entwicklungsländern" am RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und mit Lam Saoleng, Projektleiterin des National Biodigester Programs haben wir im Juli 2017 geführt.

Weitere Informationen zu Energieprojekten in Afrika, untersucht durch das RWI, finden Sie hier: www.rwi-essen.de/media/content/pages/publikationen/impact-notes/rwi_impact_note_electrification_africa.pdf und hier www.rwi-essen.de/media/content/pages/publikationen/impact-notes/rwi-impact_note_biomass_cooking.pdf

Über Polarstern

Der Energieversorger Polarstern zeigt mit richtungsweisenden Energieprodukten den Weg in die gemeinsame Energiezukunft. Dazu bieten die drei Gründer Florian Henle, Jakob Assmann und Simon Stadler zusammen mit ihrem Team Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas aus jeweils 100 Prozent erneuerbaren Energien an, genauso wie weltweit Lösungen zur dezentralen Energieversorgung. Mit Energie die Welt verändern, das treibt sie an und lässt sie seit Sommer 2011 immer wieder Impulse im Markt setzen; ob als erster Energieversorger mit Ökogas aus komplett organischen Reststoffen, mit ersten flexiblen Mieterstrommodellen oder ihrem konsequent nachhaltigen Wirtschaften. 2016 hat Polarstern als erster Energieversorger eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Weil's allen wirklich wichtig ist.

Zertifiziert sind Öffnet externen Link in neuem Fenster Wirklich Ökostrom und Öffnet externen Link in neuem Fenster Wirklich Ökogas von Polarstern durch den TÜV Nord und das Grüner Strom Label; empfohlen u. a. von der Verbraucherplattform EcoTopTen des Öko-Instituts und der Umweltorganisation Robin Wood. Das Magazin Ökotest benotet Polarstern's Ökostrom 2016 zum vierten Mal in Folge mit „sehr gut“. Auch die Kunden sind wirklich zufrieden und beurteilen Polarstern beim Kundenbewertungsportal ekomi als einen der besten Energieversorger. Mehr über Polarstern und das Team gibt's hier: Öffnet externen Link in neuem Fenster www.polarstern-energie.de