Auch auf Platz zwei und drei des Rankings folgen mit Thüringen (37 Prozent) und Sachsen-Anhalt (33 Prozent) zwei ostdeutsche Länder. Diese Daten sind in dem neuen Portal www.foederal-erneuerbar.de der
Agentur für Erneuerbare Energien veröffentlicht. Die Internetseite informiert mit mehr als 100 Datensätzen über Erzeugungsdaten, Arbeitsplätze, Unternehmen und Forschungskennzahlen aus dem Bereich erneuerbaren Energien in den Bundesländern.
Die westdeutschen Bundesländer mit dem höchsten Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung sind Schleswig-Holstein (28 Prozent), Rheinland-Pfalz und Bayern (je 24 Prozent). Schlusslichter sind die Stadtstaaten Berlin und Bremen (je zwei Prozent) sowie das Saarland (fünf Prozent). Für einige Erzeugungsarten lässt sich ablesen, wie viel Potenzial die Bundesländer beim Ausbau der erneuerbaren Energien noch haben. Bayern und Baden-Württemberg haben dem Portal zufolge erst ungefähr ein Prozent ihres Windenergie-Potenzials ausgeschöpft. Am weitesten sind Sachsen-Anhalt mit 33 Prozent und Brandenburg mit 24 Prozent. Bei der Wasserkraft gibt es vor allem im Norden Deutschlands noch Ausbaumöglichkeiten.
In der Wertschöpfung ist der Anteil der Umsätze mit Klimaschutzbezug am höchsten in den Ländern mit vielen Windrädern, also in Nord- und Ostdeutschland. Dies lässt darauf schließen, dass auch die Förderung durch die Erneuerbare-Energien-Umlage in die Kennzahl mit einberechnet wurde. Ein besserer Indikator für die wirtschaftliche Wertschöpfung durch erneuerbare Energien ist deshalb die Anzahl der Unternehmen aus diesem Sektor. Die meisten Betriebe der Erneuerbare-Energien-Branche finden sich an den klassischen Standorten der Metall- und Elektroindustrie in Bayern (6600), Nordrhein-Westfalen (3900) und Baden-Württemberg (3800). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl schneiden die Stadtstaaten Berlin (1100) und Hamburg (800) ebenfalls gut ab. Bei der Zahl der Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien ist auch Niedersachsen mit 48.000 Beschäftigten unter den ersten Drei zu finden, hinter Bayern (69.000) und Nordrhein-Westfalen (54.000).
Am Ausbau der erneuerbaren Energien will sich auch der neue Stiftungsfonds Solarbürger beteiligen. Dahinter stehen ein Team von Ehrenamtlichen und die Stiftung Neue Energie der
GLS Treuhand e.V. Die Initiative möchte aus privaten Spenden auf Dächern von Schulen, Kindergärten und Jugendeinrichtungen Solar- und Kleinwindanlagen errichten. Die eingesparten Energiekosten sollen die Einrichtungen möglichst in Bildungsangebote zum Energiesparen investieren.
Quelle: „Rat für Nachhaltige Entwicklung“, www.nachhaltigkeitsrat.de.