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Europa im Vergleich: Car-, Bike- und Scooter-Sharing

Es ist noch nicht lange her, da war das Wort „Sharing“ im Bezug auf Verkehrsmittel ein Fremdwort, mit dem die meisten Menschen nicht viel anfangen konnten. Heute hingegen ist es ein weltweiter Trend, der sich besonders in großen Städten, immer mehr ausbreitet.

Der Grundgedanke, den übermäßigem Verkehr, Lärm und die Umweltverschmutzung zu reduzieren, da viele Einwohner von Städten heutzutage kein eigenes Auto mehr benötigen, findet immer mehr Anhänger. Auch in Deutschland wird Car-, Bike- und Scooter-Sharing immer populärer, dabei ist besonders in Berlin die Dichte an Sharing-Modellen hoch. Doch wie sieht es in anderen europäischen Hauptstädten aus? Und wie viel kostet im Durchschnitt ein Leihfahrzeug?

Antworten auf diese Fragen liefert eine Analyse der Vergleichsplattform Öffnet externen Link in neuem FensterLadenzeile.de. Die Studie umfasst 28 Hauptstädte der europäischen Union und hat die Verbreitung der Transport-Sharingsysteme pro 10000 Einwohner berücksichtigt sowie den Durchschnittspreis pro Stunde.

Die  umweltfreundlichsten Städte

Paris ist der unangefochtene Sieger der Analyse, gefolgt von Brüssel, Berlin, Warschau und Wien. Dort gibt es ein gut ausgebautes Angebot nicht nur an Teilautos, sondern auch an Fahrrädern und Scootern. Weiter hinten zu finden sind u.a. Prag, London und Budapest. Besonders in London überrascht, wie sehr die „Öffnet externen Link in neuem Fenstersharing economy“ noch in den Kinderschuhen steckt. Mit einem mageren Angebot von 2 Fahrzeugen pro 10.000 Einwohnern, ist Car-Sharing in der britischen Hauptstadt noch nicht der Rede wert.

Wie schneidet Berlin ab?

Berlin ist hingegen weit vorne und landet insgesamt auf Platz 3. In der Kategorie Scooter-Sharing findet sich die deutsche Hauptstadt sogar auf dem ersten Platz wieder. Dabei ist dieses Modell noch recht neu und bisher nur in insgesamt 9 Hauptstädten zu finden. Berlin fungiert momentan als eine Art Testgebiet für E-Roller. Dabei wird kontrovers diskutiert, ob der Einsatz von elektronischen Mietrollern die Umwelt tatsächlich nachhaltig entlastet. Zwar stoßen diese keine Abgase aus, beziehen aber Strom, der in Deutschland zumeist aus Atomenergie, Gas oder Kohle gewonnen wird.

Wenn es um Bike-Sharing geht, kann Berlin noch viel aufholen. Mit 15 Fahrzeugen pro 10.000 Einwohnern und mit dem teuersten Preis aller Hauptstädte (2,50€ pro Stunde) reicht es nur für Platz 14. Besser sieht es beim Car-Sharing aus, denn Autos  werden gerne geteilt; die Hauptstadt ist im Car-Sharing Ranking auf dem 5. Platz vertreten.

Fazit: Paris ist aktuell europaweit ein Vorreiter im Transport-Sharing und auch in Berlin gibt es bereits ein breites Angebot, wohingegen andere Hauptstädte noch einiges aufholen können wie zum Beispiel die britische Hauptstadt, die ihren Bewohnern kaum eine Alternative an Transportmitteln anbietet. Die Angebote nehmen jedoch immer mehr zu und so bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die einzelnen Systeme in den Ländern entwickeln werden. Je mehr das Angebot ausgebaut wird, umso interessanter wird es für eine größere Masse an Menschen und umso leichter kann ein nachhaltiges Transportsystem in Europa etabliert werden.