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Gefahr durch Hochspannungsmasten

Das Netz der Stromleitungen und Funkmasten stellt eine erhebliche Gefährdung für die Vogelwelt dar. An Hochspannungsmasten und Fahrleitungen, aber auch an Mobilfunk-Antennen und Funkmasten laufen Vögel Gefahr, sich Hälse und Flügel zu brechen oder an einem Stromschlag zu verenden.

Die hochtechnisierte Zivilisation fordert auch hier ihre Opfer. Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts handelte es sich bei dem Stromtod von Vögeln um ein bekanntes Problem. Für die damalige Industrie stellten die durch sterbende Vögel verursachten Kurzschlüsse eine erhebliche Schwierigkeit dar.

Der Ingenieur J. Hähnle befasste sich bereits im Jahre 1913 mit dieser Problematik und mahnte in einem Vortrag anlässlich des Deutschen Vogelschutztages in Hamburg, dass es durchaus möglich sei, den Stromtod der Vögel ohne Schädigung der wirtschaftlichen Interessen auf Einzelfälle zu reduzieren.

Rund 90 Jahre später ist davon nicht viel zu bemerken. Aber auch bereits in den siebziger Jahren zeigten Untersuchungen auf, dass Großvogelarten wie etwa der Uhu in erheblichem Ausmaß durch den Stromtod gefährdet seien. Zwar wurden von Seiten der energieversorgenden Konzerne vogelsichere Überlandleitungen entwickelt, jedoch kommen diese längst nicht flächendeckend zum Einsatz.

Im Rahmen der zur Zeit in Bonn stattfindenden internationalen Konferenz der Vertragsstaaten zum Schutz wandernder Tierarten hat die Bundesregierung jedoch eine Resolution vorgelegt, welche die Mitgliedsstaaten dazu auffordert, ihre Systeme vogelsicher zu installieren. Für Systeme, die sich in Betrieb befinden, soll eine Verpflichtung zur Nachrüstung vereinbart werden.

Dies, so Umweltminister Jürgen Trittin, habe man aufgrund des neuen Bundesnaturschutzgesetztes trotz erheblichen Widerstandes durchsetzen können.

KStA