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Gefahren durch belastetes Kinderspielzeug

Kunststoffe machen das Leben modern, bequem und bunt, aber sind sie zur Herstellung von Kinderspielzeug geeignet?

Damit Kunststoffe ihre Funktion erfüllen, enthalten sie chemische Zusätze, die teilweise gefährlich sind. Hormone sind Botenstoffe des Körpers, die Wachstum, Fortpflanzung und Immunsystem steuern. Umweltgifte, die wie Hormone wirken, lösen im Körper falsche Signale aus, das Hormonsystem gerät aus dem Gleichgewicht. Mögliche Folgen: Die Fortpflanzungsorgane werden verändert, das Immunsystem wird geschwächt, Krebs kann entstehen. Auch Verhaltensstörungen, vor allem bei Kindern, werden damit in Zusammenhang gebracht. Es genügen schon kurzfristige Belastungen sowie geringste Mengen, um bleibende Schäden wie Fortpflanzungsstörungen zu verursachen. Kinder im Mutterleib sowie Säuglinge sind besonders empfindlich und gefährdet. Wasser, Speichel und Fette lösen Weichmacher aus dem Kunststoffverbund, oft dunsten sie auch aus. Der Mensch nimmt sie über Haut, Mund und Atmung auf. Auch fettreiche Lebensmittel können mit Phthalaten belastet sein, die durch Verarbeitung, Verpackung oder über die Umwelt in die Nahrung gelangen. Säuglinge und Kinder bekommen besonders viel davon ab, wenn sie an Spielzeug aus Weich-PVC lutschen oder kauen.

Verbraucher-Zentrale und WWF empfehlen Plastikspielzeug aus Polypropylen "PP" oder Polyethylen "PE" ist weniger bedenklich als PVC-Produkte.
Um sich, was Kinderspielzeug angeht, besser orientieren zu können gibt es beispielsweise das spiel gut-Zeichen. Verliehen wird es durch den ehrenamtlichen und unabhängigen spiel gut-Ausschuss für kindgerechtes sowie umwelt- und gesundheitsverträgliches Spielzeug. Derzeit erwägt das Gremium, seine Kriterien zu verschärfen. Diskutiert wird zum Beispiel, das Zeichen nur noch befristet zu vergeben.

Quelle: Verbraucherzentrale Nordrein-Westfalen