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Hornissen

Jeder, der schon einmal einer Hornisse begegnet ist, kennt das ungute Gefühl, das sich beim Anblick dieses Insekts in einem breit macht. Ob es nun die Größe der Hornisse ist, die einen einschüchtert, oder der schlechte Ruf, der ihr anhängt, beinahe jeder schreckt bei ihrem Auftauchen doppelt so heftig zurück wie bei einer Biene oder Wespe. - Dies allerdings zu unrecht.

Bildquelle: PixelQuelle.de

Hornissen gehören zur Gruppe der Großwespen. Sie werden 25-28mm lang, die Königin erreicht eine Länge von 35mm. Hornissen bauen Ihre Nester gerne in Baumhöhlen oder an anderen geschützten Orten wie z.B. Vogelnistkästen. Ein Volk erreicht seine maximale Größe im Spätsommer mit 400-700 Tieren. Eine Arbeiterin lebt durchschnittlich nur 3-4 Wochen, dann stirbt sie.
Hornissennester sind immer nur einjährig. Im Herbst stirbt das Volk und seine Königin und nur die Jungköniginnen überwintern an geschützten Orten und beginnen im nächsten Jahr neue Nester.
Das Verbreitungsgebiet der Hornissen spannt sich beinahe rund um den Globus. Nur wo es zu kalt wird, also hoch im Norden bzw. tief im Süden, kommen sie nicht vor.


Hornissen sind äußerst nützliche Tiere. Ein Volk vertilgt täglich bis zu 0,5Kg Insekten, 90% davon sind Fliegen. Der Mensch sollte sich also eigentlich freuen, ein Hornissennest in der Nähe zu haben, anstelle in Panik zu geraten und das Netz womöglich sogar zu zerstören. Dies ist übrigens sogar gesetzlich verboten, denn Hornissen sind vom Aussterben bedroht und unterliegen dem Artenschutz.
Es besteht auch sicherlich kein Grund ein Hornissennest zerstören zu wollen. Hornissen sind auffällig friedliche Insekten im Bezug auf den Menschen. Sie sind wesentlich weniger aggressiv als Wespen, und der Mensch kommt auch viel weniger mit ihnen in Kontakt. Sie interessieren sich nicht für den süßen Kuchen beim Kaffeetrinken im Freien wie ihre kleinen Schwestern, die Wespen. Und selbst wenn sich einmal eine Hornisse in die unmittelbare Nähe von Menschen verirrt, wird sie nur in äußerster Bedrängnis stechen und ansonsten sofort das weite suchen, selbst wenn der Mensch nach ihr schlägt.
Kommt es dann doch einmal zum Äußersten und die Hornisse sticht zu, ist auch dies nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Der Hornissenstich ist nicht gefährlicher als der einer Wespe oder Biene (es sei denn, man ist Allergiker). Der alte Spruch "Sieben Stiche töten ein Pferd, drei einen Menschen" sind Ammenmärchen!

Wenn Hornissen Insekten jagen haben sie die Eigenart entwickelt, sich mit nur einem Bein kopfüber an ein Blatt oder einen Zweig zu hängen und dann das erbeutete Insekt "transportfertig" zu machen. Sie beißen Flügel, Beine, Kopf und Hinterteil ab und nehmen dann nur den proteinreichen Brustteil der Beute mit zurück zum Nest. Hornissen gehen auch nachts auf die Jagd, deshalb kann es durchaus passieren, dass man eine Hornisse nachts um das Licht einer Lampe fliegen sieht.
Außer von Insekten ernähren sich Hornissen auch gerne von Baumsäften, die sie aus Verletzungen der Rinde trinken. Deshalb sind Hornissen meist in waldreichen Gegenden anzutreffen. Selten trinken sie auch den Nektar leicht zugänglicher Blüten.

Bemerkenswert sind die architektonischen Fähigkeiten der Hornisse. Sie schafft es in der totalen Finsternis ihres Nestes perfekt ausgerichtete Waben zu bauen. Vermutlich erreicht sie dies mit Hilfe eines winzigen Stückchens Kristall, das in jede Wabe mit eingebaut wird. Wie die Hornissen mit Hilfe dieser magnetischen Kristallstückchen die Ausrichtung der Waben "messen" ist noch nicht gänzlich geklärt.

Betrachtet man die Hornisse nun unter den obigen Gesichtspunkten, besteht kein Grund dieses Insekt zu fürchten. Es handelt sich um ein friedfertiges, nützliches Tier, das mit dem Menschen problemlos in Harmonie leben kann. Ein gutes Beispiel dafür, wie problemlos dieses Zusammenleben sein kann, demonstrierte ein Rentner, der ein Hornissennest auf der Toilette tolerierte ohne je gestochen zu werden.

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