Zaluls jährlicher "Sea Report" untersucht die Waserqualität entlang Israels Strände und der Flüsse, die zum Meer fließen. Dieses Jahr konzentriert sich der Bericht auf die Art und Weise, in der Genehmigungen zur Abwassereinleitung an Industrie und Gemeinden verteilt werden. Er ist soweit einzigartig, da erstmals ein Einblick in die Arbeitsweise des Komitees möglich ist, vor allem in Bezug auf die erteilten Genehmigungen und Laboruntersuchungen des tatsächlich eingeleiteten Abwassers.
Bis jetzt wurden solch wichtige Daten, die Regeln, Bedingungen und Mengen des Zuflusses zum Meer, vor der Öffentlichkeit verborgen.
Zum allerersten Mal sind diese Informationen nun allen zugänglich und ihre Bedeutung für die Bevölkerung deutlich gemacht.
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichtes:
- In Israel besitzen über hundert Institutionen die Erlaubnis, Abwässer verschiedenster Art ins Meer und in Flüsse zu leiten
- Zalul hat sieben regionale Risiko-Zonen im Mittelmeer ausgemacht, in denen Abwässer eingeleitet werden, die eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen darstellen, sowohl durch den direkten Kontakt mit Meerwasser als auch als Folge ökologischer Schäden (etwa das Essen von Fischen, in deren Körpern sich Schadstoffe angesammelt haben). Diese Zonen sind: Nahariya, der Golf von Akko, der Golf von Haifa, Herzliya, Gush Dan (Tel Aviv), Palmachin und Ashdod.
- Die Liste der Schadstoffe, die genehmigt ins Meer fließen, enthält mehr als 50 Arten verschiedenster Schadstoffe in extrem hohen Mengen, von denen nicht wenige eine direkte Gefahr für den Menschen darstellen.
- Unter den Substanzen, deren Einleitung ins Meer jährlich vom Komitee genehmigt werden, sind geschätzte 130 Tonnen Pestizide, 5 Tonnen Arsen, 15,000 Tonnen organischer Schadstoffe, 1,300 Tonnen Ammoniak, 5 Tonnen Phenol und über eine Tonne Zyanid.
- Der größte Teil des Ammoniaks wurde zur Einleitung in den Golf von Akko genehmigt, der Grossteil des Phenols in Ashdod und den Golf von Haifa, ein Drittel des Zyanids und ein Viertel des Arsens wurden zur Einleitung an der Küste von Gush Dan durch die Shafdan Kläranlage genehmigt, etwa 20 Prozent des genehmigten Phosphors wird an den Stränden Herzliyas abgelassen und geschätzte 1,500 Tonnen Barium (und somit 75% der genehmigten Gesamtmenge) am Palmachim Strand bei Rishon LeZion.
- Die Vorgaben, unter denen die Abwassereinleitung in den Golf von Akko genehmigt wurde, wurden mit der tatsächlich eingeleiteten Abwassermenge verglichen. Es stellte sich heraus, dass die Menge des Abwassers, die dem Golf von Akko tatsächlich zugeführt wird, die genehmigte Menge um dutzende bis hunderte Prozent übersteigt. Trotzdem wurde nichts unternommen, um diese übermäßige Verschmutzung einzuschränken.
- Zusammengefasst verstoßen die Genehmigungen, die vom Komitee zur Abwassereinleitung durch Industrie und Gemeinden erteilt werden, gegen das Protokoll über den Schutz des Mittelmeers gegen Verschmutzung vom Land aus (Übereinkommen von Barcelona) von 1983.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Vielzahl an Substanzen, die ins Mittelmeer geleitet werden, eine ernst zunehmende Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung darstellen und das Komitee, unter der Federführung der Regierung, in Widerspruch zum Gesetz und unter dem Mantel der Verschwiegenheit arbeitet.
Zalul hat als Konsequenz der Ergebnisse des “Sea Reports†eine landesweite Kampagne gegen das Komitee und für Mäßigung bei der Vergabe von Genehmigungen gestartet, unter dem Slogan: “Ein Komitee, so viel Umweltverschmutzung.â€
Während der Kampagne wird sich Zalul für eine andere Handlungsweise des Komitees einsetzen, angefangen bei internen Vorgängen, über die Entscheidungsprozesse, Handlungsmaßstäbe bis zu externen Abläufen, vor allem für die nötige Transparenz, bei der Vergabe von Genehmigung für Abwassereinleitung.
Ein erster Erfolg beim Kampf um mehr Transparenz wurde letzte Woche erreicht: Erstmals werden Details über die gewährten Genehmigungen auf der Internetseite des Umweltministeriums veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Zalul — Umweltschutzorganisation
Tel. 00972-3-5762-532
Fax 00972-3-5762-636
Email: info@zalul.org.il
Web: www.zalul.org.il