Sie befinden sich hier:
Startseite->Artikel->Koexistenz mit Gentech-Pflanzen

Koexistenz mit Gentech-Pflanzen

Ist Koexistenz mit Gentech-Pflanzen überhaupt möglich? Sogar Betriebe kanadischer Bauern und Imker sind bedroht.

Ein Nebeneinander von Gentech-Anbau und ökologischer Landwirtschaft ist sogar im weitläufigen Kanada nicht möglich. Wie soll das dann in der kleinräumigen europ.Landwirtschaft funktionieren? Die kanadischen Berichte sind ein Plädoyer für ein Ja zur Gentechfrei-Initiative, über die am 27. November abgestimmt wird. Und sie sind eine klare Absage an den indirekten Gegenvorschlag der Gentech-Lobby, die so genannte Koexistenz-Verordnung, die sich derzeit in der Vernehmlassung befindet.

Durch die so genannte Koexistenz soll dem Gentech-Anbau der Boden bereitet werden. In den Ländern, in denen seit einigen Jahren grossflächig Gentech-Pflanzen angebaut werden, gibt es bereits massive Schäden. In Kanada etwa können Biobauern und Imker bald keine Garantien mehr für die Reinheit ihrer Produkte abgeben. Pollentransfer findet über weite Strecken statt. Gerade auch Bienen mit einem Aktions-Radius von gut sechs Kilometern halten sich nicht an gesetzliche Abstandsregelungen.Immer mehr ökologisch produzierende Imker und Bauern werden im Gentech-Land Kanada brutal mit der Tatsache konfrontiert, wegen der Verunreinigung ihrer Felder keine Bioprodukte mehr garantieren zu können.

Die Forschung warnt ebenfalls vor dem Anbau von Gentech-Pflanzen: Einer 2004 erstellten Studie des Schweizerischen Forschungsinstitutes für Biolandbau (FIBL) zufolge ist die Koexistenz bei Raps, Mais und Sonnenblumen unmöglich, bei den anderen Kulturpflanzen problematisch.

Was einmal draussen in der Natur ist, bleibt draussen. Erste Erfahrungen aus Nordamerika verdeutlichen, dass der Gentech-Anbau negative Folgen zeigt: Superunkräuter, die kaum mehr bekämpft werden können, massiver Herbizideinsatz, kontaminiertes Saatgut, verunreinigte Ernten, Verlust von Absatzmärkten. Und auch der Konsum von Gentech-Lebensmitteln birgt für die menschliche Gesundheit Risiken, die nicht abschätzbar sind. Es fehlen Langzeituntersuchungen.

Der Umweltbund e. V. fordert den Verzicht auf den Anbau von Gentech-Pflanzen. Das kleinräumige Europa braucht eine ökologische Landwirtschaft, die Marktchancen eröffnet und die nebst den Bauern auch die Natur zur Gewinnerin macht.

Fridolin Brandt
www.umweltbund.de
www.imkereibrandt.de