Herzstück der in Capo d'Orlando bei Messina errichteten Pilotanlage ist ein von der Firma Assing produziertes Mahlwerk, in dem der in Säcken angelieferte unsortierte Hausmüll zerkleinert und als erstes von seinen Metallanteilen befreit wird. Es entsteht ein aus kleinsten Partikeln (unter 1/100 mm Durchmesser) bestehendes mehlartiges Gemisch, das unter Einwirkung eines Gebläses in seine Bestandteile zerfällt. Infolge des unterschiedlichen spezifischen Gewichts der einzelnen Schwebstoffe werden die restlichen Metalle, Chlorate und Farbstoffe ausgeschieden. Zurück bleibt eine organische Masse, die nach ihrer Trocknung als "refuse derived fuel" in Öfen oder Verbrennungsanlagen ohne die Freisetzung von Dioxin oder anderen Schadstoffemissionen genutzt werden kann. Thor selbst wird mit dieser Mischung, deren Brennwert dem hochqualitativer Kohle gleichkommt, betrieben.
"Selbst ausgediente, wegen ihrer toxischen Substanzen ungern als Brennstoff eingesetzte Schienenfundamente aus Holz können auf diese Weise sinnvoll wiederverwendet werden," erklärt Projektleiter Paolo Plescia. "Die Technik eignet sich besonders für kleine und mittlere Gemeinden, die wenig Platz und Geld für die Müllsentsorgung haben. Da die Müllsäcke sofort verarbeitet werden, entsteht weder Lagerbedarf noch Geruchsbelästigung. Wegen ihrer geringen Abmessungen kann sie auch mobil oder in Notstandssituationen zum Einsatz kommen."
Für die Installation einer auf eine Leistung von vier Tonnen je Stunde ausgelegten Anlage werden 300 Quadratmeter Fläche benötigt. Die Anschaffungskosten betragen zwei Mio. Euro. In einer Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern, so der italienische Wissenschaftler, kann Thor die täglich anfallenden 50 t Müll in 30 t Brennstoff, drei Tonnen Glas , zwei Tonnen Metalle und eine Tonne Feststoffe umwandeln. Die Betriebskosten lägen mit 40 Euro je Tonne deutlich unter denen einer Deponie oder einer Müllverbrennungsanlage.
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