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Kurz vor seiner Winterruhezeit gekürt: Der Braunbär ist das Wildtier des Jahres 2005

Seit Ende des 19. Jahrhunderts gilt der Braunbär in der Alpenregion durch Menschenhand als ausgestorben. Durch gezielte Auswilderungen und natürliche Wanderungen der Tiere kommt er langsam wieder zurück und versucht in den immer enger werdenden Lebensräumen wieder Fuß zu fassen.

Heute nur noch selten in Europa anzutreffen: der Braunbär. Bild von natur-lexikon.com

Der Braunbär ist wohl der bekannteste unter den Bären. Diesen zweifelhaften Ruf haben ihm wohl Zoo- und Zirkusdirektoren eingebracht. Vom Vorzeigetier bis zum Tanzbär hat der Braunbär alle traurigen Karrierestufen mitgemacht. Der jetzt von der Organisation Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Wildtier des Jahres gekürte Bär (Ursus arctos) lebt in Europa, Asien und Nordamerika. Während der amerikanische Braunbär (wegen seines silbernen Rückenstreifens auch Grizzly genannt) es auf bis zu 3 Meter Größe und 700 kg Gewicht bringt, ist der europäische Braunbär richtig schmächtig: bis zu 2 m groß und 250 kg schwer. Aber auch bei diesen „kleinen“ Bären sollte man eines nicht vergessen: es ist und bleibt ein Wildtier.

In Deutschland ist der Braunbär seit seiner Ausrottung bis heute nicht wieder sesshaft geworden. Eine kleine Anzahl von Bären hat sich aber in der Nähe der bayrischen Grenze in Österreich niedergelassen, so dass in naher Zukunft auch wieder mit Bären in Deutschland zu rechnen ist. Allerdings ist immer wieder zu hoffen, dass der Mensch nicht zur Jagd auf die Bären aufruft - erst Anfang November 2004 wurde die letzte Pyrenäen-Braunbärin erschossen.

Die Braunbären sind Einzelgänger und gehen sich bis auf die Paarungszeit im Sommer aus dem Weg. In Europa leben sie in einsamen Waldgegenden, die ausreichend Nahrung bieten. Vor allem in Russland, Rumänien und Finnland leben noch mehrere Hundert bis einige Tausend von Ihnen. Sie ernähren sich von Fleisch, Fisch, As, Pflanzen, Wurzeln, Beeren — das was die Natur gerade dem Allesfresser bietet. Im Herbst fängt er dann an, sich eine dicke Fettschicht anzufressen, von der er während der Winterruhe zehrt. Während der Ruhe Zeit bringen auch die Weibchen ihren Nachwuchs zur Welt. Dieser besteht meist aus zwei Tieren, die zu Beginn nicht größer als Ratten sind.

Der Bärennachwuchs verlässt im Frühling gemeinsam mit der Mutter die Höhle. Dabei weichen Sie der Mutter aber nicht von der Seite. Diese bringt dem Nachwuchs über zwei Jahre lang bei, wie ein Bär sich zu verhalten hat, wo es Nahrung gibt und wann es besser ist, die Flucht zu ergreifen. Immerhin bringen es die ausgewachsenen scheuen Tiere, die sich auch gegenseitig aus dem Weg gehen, auf bis zu 50 km/h. Nach den zwei Jahren müssen sich die Jungtiere ein eigenes Revier suchen.

Weitere Informationen:
im oekosmos
bei Euronatur
vom WWF
bei Wikipedia