Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Bestimmungen zur Unterbindung solcher Aktionen. Unter anderem sollte Mitte der neunziger Jahre die nicht mehr in Dienst stehende Bohrinsel Brent Spar neben rund 400 weiteren Plattformen ursprünglich ihre letzte Ruhestätte im Meer finden und dort versenkt werden. Den neuen Bestimmungen nach sind solche Bohrinseln heute jedoch an Land zu deinstallieren und zu entsorgen.
Doch ausreichend sind diese Maßnahmen noch lange nicht. Leider verhindert eine abgewandte Schwierigkeit allzu oft nicht das Auftauchen weiterer Probleme. Beispielsweise werden aus sogenannten Aufbereitungsanlagen alleine im französischen La Hague sowie dem britischen Sellafield pro Jahr mehr als 230 Millionen Liter Abwässer in die Nordsee geleitet, die radioaktiv belastet sind. Hinzu kommen all die illegalen Verklappungen auf offener See.
Ein weiteres Beispiel sind die Schiffsanstriche, welche den Stoff TBT (Tributylzinn) enthalten. Damit wird verhindert, dass sich Muscheln an den Schiffsrümpfen ansiedeln. Leider jedoch vergiftet dieser Stoff auch in immensem Ausmaß unsere Meere - eine Vergiftung, die bereits so weit vorangetrieben wurde, dass sich dieser Stoff in nahezu allen Meerestieren nachweisen lässt: In Walen, Robben, Muscheln und nahezu sämtlichen Arten von Fisch.
TBT kann eine ganze Reihe von Gesundheitsstörungen auslösen. Die Palette reicht dabei von Störungen im menschlichen Immun- sowie Hormonsystem und Fortpflanzungsstörungen bis hin zur Auslösung von Krebs. Der menschliche Organismus speichert diesen Stoff im Fettgewebe.
Die Verschmutzung der Meere tritt allerdings in allen Bereichen auf. Zu diesen zählen Unfälle, aber auch beabsichtigte Verklappungen sowie die Entlassung von Abwässern vom Land, durch Flüsse und nicht zuletzt auch durch die Luft.
Auch Öltanker immer noch ein Thema
Gefahr geht leider auch nach wie vor von völlig überalteten und schrottreifen Schiffen aus. Mit Öltankern werden jedes Jahr rund 1,8 Milliarden Tonnen des Materials über die Meere verschifft. Die immer wieder auftretenden Katastrophen sind oftmals auf Materialschwäche bzw. -versagen, aber auch auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Bei solchen Katastrophen können bis zu mehrere hunderttausend Tonnen Öl austreten und ins Meer gelangen. Eine Möglichkeit der Linderung des Problems wäre die sofortige Pflicht zur Ausstattung solcher Transportriesen mit einer zweiten Außenwand.
Aber auch intakte Tanker tragen ihren Teil zur Verschmutzung bei. Oftmals werden die Tanks der Schiffe im Meer ausgespült. Nötig wird dies durch die mindere Qualität des Treibstoffes, mit dem die Maschinen der Schiffe angetrieben werden. Das entsprechende Rohöl wird von den Motoren nicht vollständig verbrannt, so dass ein Ausspülen der Treibstofftanks notwendig wird — und dies geschieht nur zu oft irgendwo auf See.
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