Speed-Wahnsinn in der Ostsee - Todesgefahr fuer Wale
Die Welt steht im Klimawandel. Jedes Kind weiß inzwischen, dass das Verbrennen von Benzin und Diesel die Umwelt verpestet, und dennoch gibt es solche unverantwortliche Veranstaltungen wie diese: Die von der Kieler Tauchschule organisiert „4 Elements Challenge“, die 16 Tauchern mit 250PS-Speedbooten einen High-Speed-Kick geben soll. Schlimmer noch: Der Geschwindigkeitswahnsinn auf hoher See bedroht massiv die vom Aussterben bedrohten Schweinswale unserer Ostsee. Denn das massive Umweltverpesten mit den Schnellbooten sei für den 3. und 4. Juli, mitten in der Wurf- und Säugezeit, in einem Gebiet mit der höchsten Schweinswaldichte an der deutschen Ostseeküste geplant, so die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM), der Naturschutzbund Schleswig-Holstein und die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD). Die drei Natuschutzorganisationen forden deshalb ein Abblasen der Veranstaltung: „Die sich hauptsächlich akustisch orientierenden Schweinswale leiden nicht nur unter dem extrem hohen Unterwasserlärm, sondern sie erliegen auch Verletzungen durch die Schifffahrt. Gerade sehr schnellen Booten können sie nicht ausweichen.“
Weitere Infos: www.delphinschutz.org/presse/4elements-challenge.html
"Die Bestohlenen werden sich erheben"
Die indische Umweltaktivistin Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises ist schockiert, dass die bundesdeutsche Regierung den Autofahrern 2500 Euro Unterstützung zahlt, damit sie ihr Auto zerstören, damit die Industrie weiter Autos bauen kann, und nur um die sogenannte Wirtschaft am Laufen zu halten. „Aber woher kommt das Aluminium für diese (neuen) Autos?“, fragt sie in einem aktuellen Interview mit Spiegel-Online und gibt die Antwort selbst: „Ich arbeite mit Gemeinden in Indien, die gegen Aluminium-Erz-Minen und gegen neue Stahlwerke kämpfen.“
Die indische Aktivistin glaubt, dass man aber Schlimmeres NOCH verhindern kann. Eine Verhaltensänderung der Konsumgesellschaft sei angesagt. Vandana Shiva: „Wenn wir unser Verhalten nicht ändern, wird unser Planet weiter zerstört. Den Menschen werden die Lebensgrundlagen entzogen, die Gesellschaft kommt ins Wanken. Die meisten Konflikte, wie in Sri Lanka oder im Swat-Tal, sind Nebeneffekte unseres Wirtschaftmodells, das so gierig nach Rohstoffen ist, dass es anderen die Ressourcen stiehlt. Und die Bestohlenen werden sich erheben.“
USA: radioaktive Müllkippe verseucht Grundwasser
Eine ungesicherte, einst von der US-Agentur für Indianerangelegenheiten errichtete „Müllkippe“ der Stadt Tuba City bedroht Umwelt und Gesundheit der Hopi-Indianer.
Seit den 1950er Jahren wurde dort nahe zweier Hopi-Siedlungen städtischer Müll zusammen Krankenhaus- mit radioaktiven Uranbergbauabfällen verbuddelt. Folge ist eine sich verschlimmernde Grundwasservergiftung mit radioaktiven und giftigen Schwermetallen. Die Hopi wollen nun gegen den dafür verantwortlichen Staat, die USA, klagen.
Bischof gegen Biosprit
Der brasilianische Bischof Luiz Cappio haelt aus eigener Erfahrung nichts von Biosprit.
Bei seinem jüngsten Besuch in Deutschland klagte er die schlimmen Arbeitsbedingungen fuer die Zuckerrohrschneider auf den Ethanol-Plantagen Brasiliens an. Im Akkord müssten sie zwölf bis 14 Tonnen Zuckerrohr pro Tag schneiden. Cappio: „Wenn sie nicht schon vorher an Erschöpfung zusammenbrechen, erwartet sie eine maximale Lebensarbeitszeit von zwölf Jahren. So schlecht ist es den Menschen noch nicht einmal in Kolonialzeiten ergangen.“
Der Bischof setzt sich deshalb auch weiterhin fuer den Stopp der Bauarbeiten zur Teilumleitung des Rio São Francisco ein, denn das dem Fluss geraubte Wasser werde vor allem der unverantwortlichen Biospritproduktion dienen. Die Umweltschutzorganisation Rettet den Regenwald unterstuetzt das Anliegen des Bischofs und hat dazu auf ihrer Website www.regenwald.org eine Email-Aktion gestartet.
Norbert Suchanek
Journalist und Autor
Internet: www.norbertsuchanek.org
E-Mail: norbert.suchanek(at)online.de