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Repair Cafés - Reparieren einfach gemacht

Sie scheinen aus dem Boden zu sprießen und erfreuen sich größer werdender Beliebtheit. Sie trotzen dem Konsumwahn und bringen Leute zusammen. Kaputte Gegenstände werden repariert und die Lebensdauer erhöht! Die Rede ist von den sogenannten Repair Cafés.

Ein Repair Café ist ein Ort - das kann ein reguläres Café, ein Vereinsheim oder eine Garage sein - an dem Treffen stattfinden, mit dem Zweck, kaputte Gegenstände zu reparieren. Bei diesen Treffen helfen Ehrenamtliche, die Reparaturkenntnisse und -fertigkeiten für verschiedene Bereiche mitbringen, den Gästen ihre Gegenstände zu reparieren. Jeder der Lust hat und „mit einem Schraubenzieher umgehen kann“ darf mitmachen. Der berufliche Hintergrund ist nicht wichtig, vielmehr zählt der Spaß am tüfteln und schrauben. In dem Café, dass ich besucht habe, waren z.B. ein Elektroingenieur und zwei Hobbybastler am Werk. Das benötigte Werkzeug und die notwendigen Materialien befinden sich meistens vor Ort.

Die Idee hinter einem Repair Café ist relativ simpel: Hilfe zur Selbsthilfe! Es wird zusammen mit den Ehrenamtlichen repariert. So lernt man etwas dazu und kann im besten Falle beim nächsten Mal ganz alleine reparieren. Repariert werden alle möglichen Gegenstände - vom kaputten Mixer bis zur Hose mit Loch und vieles mehr. Einzige Regel: Das kaputte Teil muss selbst in die Werkstatt transportiert werden, d.h. Waschmaschinen und Co. fallen hier raus. Problematisch ist, dass viele Geräte mittlerweile nicht mehr so gebaut werden, dass sie auseinander genommen und wieder zusammengeschraubt werden können. Das macht den Reparateuren manchmal das Leben schwer.

Die Besucher reparieren aus kosten- und ökologischen Gründen aber auch aus Nostalgie heraus. Es gibt viele Gründe und sie alle kommen hier zusammen. Elektroingenieur arbeitet Seite an Seite mit dem Hobby Bastler in Rente. Die Dame, die seit 20 Jahren im Kiez wohnt, kommt mit ihrer kaputten Küchenmaschine sowie der Student, der gerade erst hergezogen ist, mit seinem alten Gameboy.

Die Cafés haben noch einen weiteren Nutzen: Sie dienen auch als soziale Treffpunkte. Sie sind „Katalysator“ dafür, dass alle möglichen Leute zusammen kommen. Ein Kiez-Treff damit die Nachbarschaft und sich Leute aus unterschiedlichen sozialen Kreisen kennen lernen. Dieser Aspekt ist in der Praxis genauso wichtig wie die Reparatur an sich. Im Gespräch wird nochmal hervorgehoben, dass das Café auch dazu führen soll, Rentner mit ihrem Wissen und Fähigkeiten einzubinden. So soll der Vereinsamung von Menschen im Alter entgegen gearbeitet werden.

Eine Idee, deren Theorie auch in der Umsetzung super klappt!

Hast du auch etwas, was du gerne reparieren würdest und würdest gerne mehr Kontakt zu den Leuten aus deiner Nachbarschaft haben? Repair Cafés findest du entweder ganz einfach über:

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://repairCafe.org/de/besuchen

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://www.reparatur-initiativen.de

oder per Google mit repair Café + deine stadt

Quelle: Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://www.deinschrottplatz.de/blog/repair-cafes-reparieren-einfach-gemacht/