Der Waldteufel gehört der Gattung Mohrenfalter an und seine spezifische Bezeichnung lautet: graubindiger Mohrenfalter (erebia aethiops).
Oberseits dunkelbraun mit schwarzen, weißgekernten Flecken in orangeroter Binde sind seine Erkennungsmerkmale. Beim Männchen sind je Vorderflügel drei, beim Weibchen sind es je vier Flecken. Auf der Unterseite der Hinterflügel findet man ein breites, silbergraues Band mit kleinen weißen Punkten. Seine Flügelfransen sind einheitlich weiß. In voller Pracht entfaltet hat der Waldteufel eine Flügelspannweite von 38 — 48 mm. Die Flugzeit ist vom Ende Juli dis Mitte September.
Grundsätzlich kann sich der Waldteufel in auffallend mannigfaltigen Lebensräumen fortpflanzen: offene, sonnige Waldwege, Waldränder und höherwüchsige Grasfluren in Lichtungen von Laubmischwäldern, angrenzende trockene oder feuchte Wiesen, Hochstaudenfluren in Wiesentälern, Hügelgebiete und das Mittelgebirge. So flattert er bisweilen auch in über 1500 m Höhe. Bei der Nektaraufnahme bevorzugt der Waldteufel ausschließlich blauviolette oder violett blühende Kräuter.
Der Waldteufel überwintert eine Saison lang. Dies ist jedoch von seinem Lebensraum abhängig. Da er auch in tundrischen Gebieten ansässig ist, kann es passieren (auf Grund der hiesigen Temperaturen), dass er zwei Jahre überwintert, bevor er sich zum Schmetterling, seiner endgültigen Lebensform, entwickelt. So überrascht es nicht, dass der Waldteufel in der Tundra nur alle zwei Jahre gegenwärtig ist.
Am Anfang war die Raupe, am Ende der Schmetterling.
Der Schmetterling ist ein kleines Wunder der Natur. Er durchlebt die vollkommene Metamorphose. Eine Metamorphose im Detail Mit ihren scherenähnlichen Kiefern befreit sich die Raupe aus dem Ei und hat ihren unbändigen Hunger zu stillen. So frisst sie sich durch ihre Nahrungspflanze, und wenn dann mal die Haut zu eng wird, dann streift sie sie einfach ab (häuten). In diesem Stadium ist die immense Nahrungsaufnahme von großer Wichtigkeit, denn in der darauffolgenden Phase, der Verpuppung, kann keine Nahrung mehr aufgenommen werden. Manch ein Verpuppungsprozess dauert etliche Jahre. In der Puppe beginnt die eigentliche Gestaltumwandlung zum Schmetterling. Ist die Metamorphose abgeschlossen, sondert der vollständig entwickelte Schmetterling ein Enzym ab, mit dem er die Puppenhülle aufweicht und schlüpft. Nun breitet er seine Flügel aus, lässt diese mit Blut oder Chitin füllen und härten. Dieser Prozess kann Stunden in Anspruch nehmen, aber dann ist der Schmetterling bereit, sein neues Ziel zu erfassen: die Sicherstellung der Nachkommenschaft. Das Männchen übergibt sein Samenpaket dem Weibchen, welches kurz darauf einen geschützten Ort findet und die befruchteten Eier ablegt. In den abgelegten Eiern beginnt neues Leben... Im Gegensatz zur Raupe besitzt der Schmetterling keine scherenähnlichen Kiefern und ernährt sich auch nicht, sondern trinkt (Nektar). Er ist nicht mehr erdgebunden, sondern fliegt. Er ist nicht mehr unscheinbar, sondern wunderbarerweise ein schönes Wesen. Die Auszeichnung zum Schmetterling des Jahres 2003 wurde vom BUND NRW Naturschutzstiftung (www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de) vorgenommen.