Zoos möchten auch weiterhin Tiere töten lassen, sobald ihre Anzahl ein gewisses Maß übersteigt. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Zoodirektoren VDZ sei dies die bessere Alternative, bevor man die Tiere, die nicht in andere Häuser umgesiedelt werden können, in nicht fachgerechten Käfigen oder anderen Unterkünften unterbringen müsse. Dem sei eine Einschläferung, zumal sie schmerzlos verlaufen soll, vorzuziehen, so der Verband.
Deutscher Tierschutzbund: Besondere Verantwortung bei Zoos
Das sieht der Tierschutzbund ganz anders. Von dieser Stelle wird ein Ende dieser Vorgehensweise gefordert. Das Argument dabei lautet, dass es nicht angehen könne, von Seiten der zoologischen Gärten zunächst aufgrund der Attraktion süßer Tierbabys Besucher in die Zoos zu ziehen und die Tiere dann, nachdem sie ausgewachsen seien, zu töten. Da sich Zoos mit dem Anspruch schmücken würden, den Artenschutz zu gewährleisten, gehe mit dieser Haltung auch eine besondere Verantwortung einher.
Im Jahr 2000 wurde vom VDZ ein Beschluss erlassen, nach dem Tiere unter besonderen Umständen getötet werden dürfen. Dies sei der Fall, wenn sie sich beispielsweise weder in einem Zuchtprogramm befinden noch an andere Stellen vermittelt werden können. Und dieser Punkt, so lauten Angaben des Deutschen Tierschutzbundes, werde durch die Mehrheit der Zoos befürwortet.
Abhilfe soll geschaffen werden, indem zum Beispiel auch bei den Tieren im Zoo mit Empfängnisverhütung gearbeitet wird. Eine weitere Möglichkeit wäre auch die örtliche Trennung von Paaren unterschiedlichen Geschlechts.
Darüber hinaus sollten viele Zoos die Quantität der Tierarten zu Gunsten einer Qualität für deren Lebensräume überdenken. Es werden zu viele unterschiedliche Tierarten auf dafür nicht ausreichendem Platzangebot gehalten - und erst dadurch würden die Probleme mit den Nachkommen überhaupt auftreten.
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