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Umwelt- und Zulassungsproblematik Imidachloprid der Bayer AG.

Tagung des österreichischen Berufsimkerbundes v. 28. — 29.2.04. In Graz. Präsident Dr. Harald Singer

Weitere Teilnehmer:
Europäischer Berufsimkerbund Präsident ( Kommisar ) Prof. Dr Friedhelm Berger
Deutscher Berufsimkerbund Präsidident Manfred Hederer

Weitere Teilnehmer:
Dr. Schmuck, Bayer AG , Leverkusen,
Fridolin Brandt Deutscher Berufsimkerbund,
Eric Zeißloff ( Brandt u. Zeißloff Coreferenten zu Dr. Schmuck )
weitere Wissenschaftler aus Österreich und Deutschland.

Resultat der Podiumsdiskussion, Redner:
Dr. Schmuck, Bayer AG, Eric Zeißloff, Sachverständiger, Fridolin Brandt, Sachverständiger und Beauftragter der Deutschen Berufsimkerbundes (DBIB e. V ) Prof. Dr. Friedhelm Berger, Kommisar ( Präsident Europäischer Berufsimkerbund ) als Moderator.

Thema der Redner und der anschließenden Diskussion:
Umwelt- und Zulassungsproblematik des Wirkstoff Imidachloprid in diversen Produkten der Bayer AG. Imidachloprid wird als Inzektizid, Herbizizid und anderen Anwendungen ( z. B. Saatgutbeizmittel )produziert und gehandelt.

Gemeinsames Resultat der Beteiligten:
Zur Zeit hat der Wirkstoff Imdachloprid die Zulassungsklasse B3 für nicht systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel. Das heißt es ist absolut nicht Insekten- und Bienengefährlich.

Der bisher in der Zulassungsklasse B3 einstufte Wirkstoff Imidachloprid befindet sich in der gesamten Planze während der gesammten Wachstumsphase bis hin zur Ernte. Darüber hinaus verbleibt es in Besorgnis erregender und gesundheitsgefährender Weise bis zu 3 Jahre im Erdreich und ist im Grundwasser nachzuweisen.

Es entspricht somit nicht der Gefahrenklasse B3 (Bienenungefährlich ) und muß daher neu eingestuft und bewertet werden. !!

Resüme der Imkervertreter und der Diskussion mit den Teilnehmern der Tagung:
Der Wirkstoff Imidachlorid wurde falsch klassifiziert. Er ist sofort aus dem Markt zu nehmen und einer neuen Zulassungsprozedur zu unterwerfen. Dabei sind die Forschungsergebnisse der franzanzösischen (CST Studie), der italienischen und nicht zuletzt die Studie der deutschen Fachhochschule Weihenstephan (Freising Obb) welche diametral von den Studien der Bayer AG abweichen, zu berücksichtigen.
Weiter wird gefordert das die Zulassungskriterien für Pflanzenschutzmittel insoweit ergänzt werden (hier ist der Gesetzgeber gefordert), als das das gesamte Bienenvolk und nicht wie bisher die Einzelbiene in die Untersuchungskriterien einfließt.

Darüberhinaus wird gefordert, das die o . g. Imkerverbände mit ihrem Fachwissen und unabhängige Fachinstitute in zukünftig Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel eingebunden werden. Dies ist zur Zeit nicht gegeben. Es reicht zur Zeit aus, dass der Hersteller eigene Studien zur Zulassung bei der zuständigen Zulassungsbehörde ( in Deutschland das Biologische Bundesamt BBA in Braunschweig ) einreicht. Dies ist nach den schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit vom Gesetzgeber zu ändern.

Für die beteiligten Imkerorganisationen:
Prof. Dr. Fiedhelm Berger, Dr. Harald Singer, Manfred Hederer

Verfasser und Beauftragter für diese Resolution

Fridolin Brandt DBIB
Fridolin Brandt

82178 Puchheim — Ort , den 01.03.2004