Radioaktives Uran ist der Brennstoff der Atomindustrie und sein Abbau keinesfalls ohne Risiko. Die Repräsentanten von Uranminen betroffenen indigenen Völkern aus Kanada, den USA, Niger, Mali, Namibia, Tansania, Malawi, Russland, Australien und Indien lehnen aus eigener schmerzlicher Erfahrung die Nutzung der Nuklearenergie kategorisch ab. "Die nukleare Produktionskette führt zu einer radioaktiven Verseuchung der Menschen, des Landes, der Luft und des Wassers und bedroht unsere Existenz und die zukünftiger Generationen", schreiben sie. "Uranabbau, die Weiterentwicklung von Atomenergie und internationale Abkommen, die die nukleare Produktionskette fördern, verletzten Menschenrechte und das Recht von Mutter Erde auf eine unversehrte Natur".
Charmaine White Face von der Tetuwan Lakota Nation: "Uranabbau hinterlässt ein giftiges Erbe, lange nachdem die Bergbauunternehmen den Betrieb einstellen und gegangen sind. Das Gift der Radioaktivität bleibt in unserem Boden und in unserem Wasser, es schadet unserer Gesundheit und es verletzt Mutter Erde." Kaum anders die Erfahrung von Rebecca Bear-Wingfield, Mitglied des Ältestenrats der Arabunna, Kokatha und Kupa Pita Kungka Tjuta in Australien.
“Mein Volk muss mit Uranabbau und den Folgen von Atomwaffentests in unserem eigenen Territorium leben. Wir spüren die zerstörerischen Folgen der Radioaktivität am eigenen Leib."
Die Uran-Konferenz in Basel war Teil des 19. Weltkongresses der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW). Sie hatte zum einen das Ziel die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Ärzteorganisation aus erster Hand durch die Betroffenen über die Folgen des Uranabbaus weltweit zu informieren. Außerdem sollten Erfahrungen im Kampf gegen die Atomindustrie ausgetauscht sowie ein globales Netzwerk für den Kampf gegen den Uranabbau aufgebaut werden.
Obwohl Atomkraftprojekte und Uranbergbau auch in Südamerika und besonders von der brasilianischen Regierung massiv vorangetrieben wird, war die Region in Basel kaum vertreten. Lediglich der Indianer-Führer und Schamane Davi Kopenawa Yanomami war als einziger Vertreter Brasiliens auf dem Kongress anwesend, allerdings nur in einem Video-Interview.
Norbert Suchanek
Journalist und Autor
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