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Verpackungen: Nachhaltige Produkte gewinnen an Bedeutung

Millionen Tonnen Verpackungsmüll produziert die Menschheit jedes Jahr. Einen Großteil bilden Kunststoffverpackungen, von denen auch in deutschen Haushalten Mengen im dreistelligen Kilobereich entsorgt werden. Doch das muss nicht sein. Verschiedene Unternehmen haben dem Verpackungswahn längst den Kampf angesagt.

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Rund 16 Millionen Tonnen Verpackungs-Abfall im Jahr ermittelte die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) 2010. Bis heute hat sich daran kaum etwas geändert. Angesichts solcher Zahlen scheint der Einfluss des Einzelnen marginal. Konzepte wie die sogenannten Öffnet externen Link in neuem Fenster„Unverpackt“-Läden, in denen Lebensmittel und andere Alltagswaren in selbst mitgebrachten Behältern verstaut werden, machen Hoffnung, erreichen jedoch nach wie vor nur eine Minderheit.

Kleine Schritte in die richtige Richtung

Das hat nicht nur ideologische, sondern auch ganz pragmatische Gründe. Der „Unverpackt“-Einkauf bedarf der stärkeren vorherigen Planung. Noch sind die Standorte rar und dem spontanen Einkaufs-Impuls Öffnet externen Link in neuem Fensternach Feierabend zu folgen, dürfte daher schwierig werden. Ein generelles Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und auch kleine Schritte als sinnvoll anzuerkennen, dürfte da eine deutlichere Breitenwirkung haben.

Seit dem vergangenen Sommer sind Plastiktüten in deutschen Geschäften kostenpflichtig. Seither ist die Nutzung dieser Einkaufshelfer stark zurückgegangen. Und der Einzelhandel wartet mit interessanten Lösungen auf: So hat beispielsweise die Drogeriemarktkette dm schon seit Längerem Stoffbeutel im Programm, die gegen Pfand geliehen und jederzeit im Laden auch wieder zurückgegeben werden können.

Kompostierbares Material

Andere Unternehmen wie Biobiene (Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://www.biobiene.com/kartons-schachteln/faltschachteln.html) setzen auf Bio-Versandverpackungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen und recyclefähigen Materialien bestehen. Selbst die Luftpolsterfolie in manchen Versandtaschen ist hier kompostierbar. Lunchboxen aus Zuckerrohrfasern zählen hier ebenso zum Portfolio wie hitzebeständige Einwegbecher.

Die beiden Eigenschaften der Kompostierbar- und Recyclefähigkeit sind für Umweltinitiativen wie den Naturschutzbund (NABU) Deutschland zentral. Der NABU weist außerdem auf einen abstrusen Trend hin: Nicht selten ist es die Bio-Ware, die im Obst- und Gemüseregal vorverpackt und nicht lose zu bekommen ist. Händler nennen logistische Gründe dafür und die Tatsache, dass Verkäufer ähnliche Waren so besser unterscheiden können.

Das Kaufverhalten entscheidet

Der NABU sieht jedoch Öffnet externen Link in neuem Fensterandere Argumente im Vordergrund: „Für den Handel bieten die Verpackungen logistische Vorteile beim Transport und Stapeln, Kunden sind gezwungen, mehr zu kaufen als geplant und an der Kasse geht es schneller, da nicht mehr gewogen werden muss.“ Der Umwelt erweisen Hersteller damit allerdings einen Bärendienst.

Die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen kann beide Ansprüche — die der umweltbewussten Verbraucher wie die der Hersteller und Verkäufer — erfüllen. Letztlich entscheidet der Kunde durch sein Kaufverhalten, welche Arten der Verpackung sich durchsetzen können.