Die Ursache für das Stranden und Sterben der Wale sehen Umwelt- und Tierschutzorganisationen in den Manövern der Nato-Marinestreitkräfte, eine Meinung, die kanarische Regierungsorgane teilen. Sie verlangten den sofortigen Abruch der Übungen. Diese Forderung wurde von dem spanischen Verteidungsministerium jedoch zurückgewiesen, stattdessen soll eine eingeleitete Untersuchung der Kadaver die Todesursache klären.
Das werden die Kanaren so nicht hinnehmen. Es geht um ihr Ansehen als Urlaubsgebiet. Vor den Augen badender Urlauber verendende Wale sind schlecht für das Image und wenig vereinbar mit dem Bild Lanzarotes als Reservat der Biosphäre. Einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers zufolge haben sich "dramatische Szenen" am Strand abgespielt, als Tierschützer gemeinsam mit Urlaubern ein gestrandetes Tier in Decken hüllten und mit Meerwasser übergossen, um es zu retten, während gleichzeitig Nato-Soldaten mit ihren Landungsübungen nur wenige 100 m entfernt fortfuhren.
Dies ist nicht der erste Fall von Wal-Sterben, der in Verbindung zu Nato-Manövern und Sonar-Tests steht. Bereits 1989 strandeten und starben 24 Wale vor Fuerteventura, am 12. und 13. Mai 1996 strandeten zwölf Cuvier-Schnabelwale an der Westküste des griechischen Peloponnes, nachdem die NATO ein Niederfrequenzsonar vor der griechischen Küste einsetzte. Vor ca. zwei Jahren verendeten Wale nach einem Seemanöver vor Madeira. Im März 2000 strandeten 16 Wale und zwei Delfine innerhalb von 24 Stunden auf den Bahamas als Folge von Schall-Unterwasser-Versuchen der US-Marine mit Mittelfrequenz-Sonar; zu diesem Ergebnis kommt eine von der Navy und der obersten Fischereibehörde der USA (National Marine Fisheries Service) in Auftrag gegebene Studie. Untersuchungen der Walköpfe, durchgeführt von der Woods Hole Oceanogprahic Institution und der Harvard Medical School, ergaben Blutungen und Gewebezerstörungen in Bereichen: Innenohr (Trommelfell, Gehörknöchelchen), Rachen und Gehirn - verursacht durch unter Einwirkung mechanischer Kräfte entstandener Druck...