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Wasserschutz - Bitte auch im Haushalt

Erheblicher Teil der Belastung stammt aus privaten Haushalten

Wasser — Grundlage alle Lebens. Doch der Mensch geht mit diesem so wertvollen Gut mehr als fahrlässig um. Dies betrifft in der Tat jeden einzelnen von uns.

Die Industrie zeichnet für einen großen Anteil der Wasserverschmutzung verantwortlich. Bekanntestes Beispiel dürfte hier das einfache Ableiten von sogenannten Produktnebenstoffen in Flüsse und Meere sein. Aber auch durch die nicht fachgerechte Entsorgung solcher Stoffe in Deponien oder auf einfachen Müllhalden gelangen solche Stoffe in das Grundwasser.

Die Landwirtschaft kann sich ebenfalls nicht davon freisprechen, unser Ökosystem in erheblichem Maße zu belasten. Durch Überdüngung oder die teilweise Anwendung von Pflanzen- und Insektengiften im Übermaß nimmt die Belastung des Wassers zu.

Auch Kommunen werden teilweise der Aufgabe, Belastungen von der Natur so gut wie möglich fern zu halten, nicht immer gerecht. Abfließendes Wasser von Straßen, nicht selten durch den Autoverkehr mit Öl belastet, wird häufig direkt in Flüsse und Bäche geleitet. Kläranlagen laufen von Zeit zu Zeit bei starken Regenfällen über, da sie nicht über die erforderlichen Kapazitäten verfügen. Auf diese Weise kann ungeklärtes Wasser direkt in die Umwelt gelangen.

Und dennoch:

Es sind eben nicht nur die Industrie, die Landwirtschaft oder auch Unfälle wie beispielsweise Tankerunglücke, welche unser Wasser verschmutzen.


Die Belastung durch die privaten Haushalte für den ökologischen Kreislauf ist erheblich. Reinigungsmittel werden übertrieben und überdosiert eingesetzt, aber auch alte Batterien oder Medikamente, die achtlos in den normalen Hausmüll geworfen werden, stellen ein Problem für die Umwelt dar. Selbes gilt für Farben, Verdünner etc., die achtlos in den Ausguss gekippt werden.

Die Denkweise, dass eine „kleine „Verschmutzung“ in der eigenen Wohnung ja unter dem Strich nicht viel ausmachen könne, ist gänzlich falsch. Denn bei über 38 Mio. Haushalten allein in Deutschland stellt dieser Bereich einen ganz immensen Anteil dar. Durch die Einhaltung nur weniger einfacher Richtlinien ist jedoch jeder von uns in der Lage, die Reinheit unseres Wassers zu erhalten.

Kleine Mühen mit großer Wirkung

Aufgebrauchte Batterien gehören keinesfalls in den Hausmüll. Diese enthalten Säuren und weitere schädliche Stoffe, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Der Einzelhandel nimmt alte Batterien zurück, zudem stehen oft entsprechende Sammelbehälter bereit. Gleiches gilt für Medikamente, die in Apotheken abgegeben werden können. Kosten entstehen nicht. Auf Verdünnungsmittel basierende Farben und Lacke zum Beispiel müssen über das Giftmobil entsorgt werden. Falsch entsorgt, beispielsweise im einfachen Hausmüll, können sie, ebenso wie Batterien und Medikamente, verheerende Schäden im Ökosystem anrichten.

Weiterhin sollte darauf geachtet werden, sämtliche Dosierungen bei Waschmitteln, Spülmitteln etc. nicht zu großzügig vorzunehmen und sich an die ohnehin mehr als ausreichenden Empfehlungen der Hersteller zu halten. Einen wichtigen Faktor hierbei stellt auch der Härtegrad des Wassers dar. Bei weichem Wasser ist oft bereits eine geringe Menge an Waschmittel ausreichend. Welchen Härtegrad das zur Verfügung stehende Wasser tatsächlich besitzt, ist bei den jeweils lokalen Versorgern zu erfahren. Wird das Waschmittel geringer dosiert, hilft es nicht und der Umwelt — es schont auch den Geldbeutel...

Diese Dinge passieren oft unabsichtlich und unwissentlich, allerdings verringert dies leider nicht das Ausmaß der hervorgerufenen Schäden. Ein weiteres Beispiel ist die oft vor der eigenen Haustür vorgenommene Autowäsche. Zusätzlich zu einer möglichen Überdosierung des Reinigungsmittels werden oftmals auch Ölpartikel, vornehmlich vom Motor, mit abgespült und gelangen so direkt in unser Abwasser. Daher sollte der Wagen nur auf dafür vorgesehenen Flächen gewaschen werden, damit abfließende Schadstoffe korrekt abgeführt werden können.

Es gibt also eine ganze Reihe von Dingen, auf die jeder von uns achten kann, um die Belastung der Umwelt nicht noch weiter voranzutreiben. Auch wenn es bei der ein oder anderen Gelegenheit bedeutet, dass ein kleiner zusätzlicher Arbeitsaufwand entstehen sollte, so handelt es sich dabei doch meist nur um den Gang zum nächsten Supermarkt, um beispielsweise die alten Batterien loszuwerden. Ein geringer Preis für ein intaktes Ökosystem mit sauberem Wasser...



Quelle: www.wasser.de