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Wattenmeer

Zwischen Den Helder (Niederlande) und Esbjerg (Dänemark) erstreckt sich auf einer Länge von 500 Kilometern eine auf der Welt einmalige Küstenlandschaft: das Wattenmeer. Dort befindet sich der größte zusammenhängende Lebensraum seiner Art auf der Welt und eines der letzen europäischen Naturlandschaften. Zu dieser Landschaft gehört das Gebiet, das zweimal am Tag von Ebbe und Flut heimgesucht wird, die den Küsten vorgelagerten Salzwiesen und die Inseln und Dünen dieses Teils der Nordsee.

Das Wattenmeer übt seit jeher eine große Faszination auf die Menschen aus. Durch den Gezeitenwechsel von Ebbe zu Flut und umgekehrt erhält man die Möglichkeit, trockenen Fußes auf dem Meeresboden zu spazieren. Was auf den ersten Blick nur wie durch Wind und Wasser geriffelter Sandboden aussieht, erweist sich auf den zweiten Blick als einzigartiges Ökosystem, dass seit Mitte der 1980er Jahre unter Naturschutz steht.

Im Wattenmeer machen unendliche viele Zugvögel Rast, brüten oder leben ganzjährig dort. Mehrere tausend Seehunde liegen faul auf Sandbänken oder schwimmen munter mit ihren Kulleraugen durch das Wasser. Ungezählte Pierwürmer leben dort und prägen durch ihre kringelförmigen Kothaufen das gesamte Watt. Diese Würmer fressen Sand und scheiden ihn bis auf der Nahrung dienenden Mikroalgen und Bakterien wieder aus. Krebse, Algen, Wattschnecken, die es bis zu 100.000 Exemplaren auf einem Quadratmeter bringen, Muscheln, die das Meerwasser durch die Kiemen ziehen und auf diese Art reinigen, Garnelen, Seesterne und Fische runden die umfangreiche Fauna ab.

Aber auch an Pflanzen hat das Wattenmeer einiges zu bieten. Die Salzwiesen vor der Küste dienen den Vögel als Brut- und Rastplätze. Diese werden zwar nur während des Winterhalbjahres und bei Sturmfluten durch das Salzwasser der Nordsee überflutet. Trotzdem haben Strandnelke, Herbstlöwenzahn, Strandflieder und Strandaster sich hervorragend diesen feindlichen Lebensbedingungen angepasst und erfreuen mit Ihrer Blütenpracht.

Die wahre Pracht des Wattenmeeres kann man allerdings nur erfahren, wenn man einmal barfuss durch das Watt gewandert ist oder sich von der endlosen Weite des Horizonts durch die Dünen treiben lässt.

Weitere Informationen:
bei oekomos.de
bei Schwarz auf Weiss
bei Das Wattenmeer mit einem virtuellen Wattrundgang