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Wieder Gefahr durch Öl

Der vor wenigen Tagen vor der iberischen Halbinsel im Atlantik havarierte und gestern versunkene Tanker 'Prestige' sorgt weiterhin für große Angst in den Küstenregionen.

Vor dem Sinken des Schiffes sind bereits rund 4.000 Tonnen Öl in das Meer gelangt und haben rund 200 km Küste im Nordwesten Spaniens in Mitleidenschaft gezogen. Noch einmal dieselbe Menge soll beim Untergang des Tankers ausgetreten sein.

Schlechtes Wetter und raue See haben es erschwert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise das Errichten sogenannter Ölbarrieren. Mittlerweile ist es den Einsatzkräften jedoch gelungen, eine schwimmende Sperre mit einer Gesamtlänge von 28 Kilometern um den gesunkenen Tanker zu errichten.

Aber selbst die bereits verlorengegangene Menge von rund 8.000 Tonnen Öl ist bei weitem nicht die größte Gefahr, der sich die Natur in dieser Region ausgesetzt sieht. Mehr als 65.000 Tonnen Schweröl befinden sich noch in den Tanks des versunkenen Schiffes — und niemand weiß, ob und wie lange sie dem Druck unter Wasser widerstehen können. Spezialisten halten sich zu einem Großeinsatz bereit, falls es zu einem Bruch der Tanks kommen sollte.

Der Leiter des Meeresschutzprogramms von Greenpeace in Spanien, Mario Jose Caballero, spricht von einer Zeitbombe auf dem Meeresgrund. Die noch im Bauch des Tankers befindliche Menge von mehr als 65.000 Tonnen Schweröl ist zweimal so hoch, wie die der 1989 vor Alaska havarierten 'Exxon Valdez'.

Man müsse davon ausgehen, dass die übrige Ladung der 'Prestige' ebenfalls austreten werde, so Caballero weiter. Eine Verschmutzung durch Schweröl sei schwerwiegender, da es sich im Gegensatz zu Rohöl nicht verflüchtige.
Es käme zur Verschmutzung durch eine klebrige und zähflüssige Masse. Allerdings besteht laut Behörden die Hoffnung, dass sich das Öl in dem kalten Wasser schnell zu Klumpen bildet und zunächst nicht an die Oberfläche tritt.

In knapp zweieinhalb Jahren, im März 2005, war die Stilllegung der 'Prestige' geplant. Dennoch teilte das Amerikanische Schifffahrtsbüro mit, dass der Tanker erst im letzten Monat in St. Petersburg geprüft worden war und zum Zeitpunkt des Unglücks den Anforderungen entsprochen habe. Auch bei vorhergehenden Inspektionen hätte es keine Schwierigkeiten gegeben.

Dennoch kam es zu dem Unglück, welches bereits jetzt trotz großer Mühen der zahlreichen freiwilligen Helfer an der Küste nördlich der Stadt La Coruna unzähligen Fischen und Vögeln in der Region zum Verhängnis wurde.