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„Wir erreichen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele nicht durch Abwarten“ — Reformvorschläge für den UN-Nachhaltigkeitsgipfel 2019

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) empfiehlt der Bundesregierung eine aktivere Rolle bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Neben der nationalen Umsetzung und bilateralen Zusammenarbeit ist aus Sicht des Rates die Zusammenarbeit mit und in Gremien der Vereinten Nationen zu verbessern. Erstmals seit Verabschiedung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele 2015 kommen die Staats- und Regierungschefs im September 2019 wieder zu einem Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen zusammen an. Dabei geht es um Weichenstellungen zur weiteren Umsetzung der Agenda 2030.

„Wir erreichen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele nicht durch Abwarten. Deutschland muss mehr multilaterale Verantwortung übernehmen und wir schlagen dafür eine deutsche Initiative für ein Nachhaltigkeitspanel vor, das neue multilaterale Wege beschreitet“, so Öffnet externen Link in neuem FensterHeidemarie Wiezcorek-Zeul, Bundesministerin a.D. und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Die Bundesregierung müsse hier vorausdenken; nur mit einer solchen Initiative werde der für 2019 vorgesehene VN-Nachhaltigkeitsgipfel die nötige politische Durchschlagskraft entwickeln.

Der Rat hebt in seiner Stellungnahme die Bedeutung des High Level Political Forum der VN (HLPF) als institutionelle Heimat der globalen Nachhaltigkeitsziele (kurz: SDGs) und als multilaterales Austauschforum zu den jeweiligen nationalen Erfahrungen hervor. Allerdings ist der Rat der Meinung, das HLPF müsse noch viel stärker zum Treiber und zum multilateralen Schwungrad der Umsetzung der Agenda 2030 gemacht werden.

Der Rat empfiehlt auch eine stärkere Verflechtung von nationaler und globaler Verantwortung und die gegenseitige, ergebnisorientierte Hilfe durch Peer Reviews mit sowohl staatlichen als auch nicht-staatlichen Akteuren nach der Vorgehensweise des deutschen Peer Review. Darüber hinaus empfiehlt der Rat der Bundesregierung, die Lösung von Zielkonflikten zwischen den einzelnen SDGs und ihren Unterzielen in den Mittelpunkt des bei den Vereinten Nationen laufenden Monitorings zu stellen. „Die bisherige Praxis vernachlässigt die Wechselwirkungen zwischen Zielen und damit die Notwendigkeit und Wirksamkeit von Zusammenarbeit“, bekräftigt Heidemarie Wiezcorek-Zeul.

Zur Stellungnahme auf Deutsch und Englisch:

Globale Nachhaltigkeit vor der Sackgasse bewahren

RNE-Empfehlung an die Bundesregierung zum Ausbau des multilateralen Schwungrads der Agenda 2030 - Stellungnahme zur Reform des HLPF; Berlin, 24.08.2018

Steering global sustainability away from a dead end

The RNE’s recommendations to the German federal government for enhancing multilateralism for the 2030 Agenda; Berlin, 24 August 2018

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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Dem Rat gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.

In der Wahl seiner Themen und Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse aus der laufenden Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, Stellungnahmen zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen, zur Klimapolitik, zur Rohstoffpolitik und zur fiskalischen Nachhaltigkeit, zum Ökolandbau, die Gründung des Hub for Sustainable Finance, die zivilgesellschaftlichen Initiativen von Projekt Nachhaltigkeit, der Strategiedialog zur nachhaltigen Stadtentwicklung mit Oberbürgermeistern, die Impulse Jugendlicher und junger Erwachsener zur kommunalen Nachhaltigkeit und zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik sowie Beiträge zum nachhaltigen Wirtschaften.

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