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Biosprit macht Hunger

Agrosprit erzeugt Hunger, verstärkt ökologische Probleme und zerstört Lebensgrundlagen.

Produktion und Handel von Biodiesel und Bioethanol aus Energiepflanzen wie Raps, Mais, Zuckerrohr, Soja oder Ölpalmen haben weltweit Hochkonjunktur. Politiker und Lobbyisten preisen Agrarkraftstoffe als Wunderwaffe, die uns aus der Abhängigkeit von knapper werdenden fossilen Rohstoffen befreien und gleichzeitig einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dabei verfolgen sie ehrgeizige Ziele, die rund um den Globus einen wahren Boom der Agrarkraftstoffe ausgelöst haben.

Im Jahr 2009 wurden dem Benzin an Tankstellen in Deutschland insgesamt rund 900 Millionen Liter Ethanol beigemischt. Das entspricht knapp vier Prozent der Gesamtmenge des verkauften Benzins. Seit 2011 müssen zudem alle Tankstellen Benzin anbieten, dass zu zehn Prozent aus Bioethanol besteht. Dem Diesel werden derzeit bereits 7,4 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen beigemischt. Die EU schreibt in einer Richtlinie vor, dass der Anteil der Agrarkraftstoffe am deutschen Gesamtenergieverbrauch bis 2020 auf zehn Prozent steigen soll. Im deutschen Biokraftstoffquotengesetz ist vorgesehen den Anteil von Agrarkraftstoffen bis zum Jahr 2015 auf acht Prozent zu steigern.

Die angestrebten Beimischungsziele sind nur durch massive Importe aus Entwicklungs- und Schwellenländern zu erreichen. Schon jetzt kommt ein großer Teil der beigemischten Agrarkraftstoffe aus Asien oder Lateinamerika. Das Londoner Institute for European Environmental Policy berechnete, dass 50 Prozent des Bioethanols und 41 Prozent des Biodiesels, der 2020 in der EU benötigt wird, importiert werden muss. Breits im Jahr 2008 wurden in neun von 47 Biodiesel-Proben in Deutschland, Palmöl-Diesel in Anteilen von fünf bis 25 Prozent nachgewiesen. Die von Greenpeace durchgeführte Studie ergab zudem, dass der Sojaanteil sogar bis zu 75 Prozent betrug. Für den Export von Soja- und Palmöl zur Produktion von Agrardiesel werden in Indonesien und Argentinien nicht nur Millionen Hektar Urwald gerodet sondern auch Menschen von ihrem Land vertrieben und so ihrer Existenzgrundlage beraubt.

Auch in anderen Ländern werden zunehmen auf Ackerflächen Energiepflanzen für den Markt in Europa angebaut. So zum Beispiel in Mosambik: Neusten Studien zufolge sollen auf 15 von ca. 27 Mio. Hektar Land Zuckerrohr, Jathropha und Ölpflanzen zur Herstellung von Ethanol bzw. Biodiesel angebaut werden.

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Agrokraftstoffe erzeugen Hunger und Armut.

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