Sie befinden sich hier:
Startseite->Artikel->Nachhaltigkeit im Blumenversand immer wichtiger

Nachhaltigkeit im Blumenversand immer wichtiger

Das gestiegene Umweltbewusstsein der Verbraucher wirkt sich auch auf den Blumenhandel aus. Immer mehr Floristen setzen auf Nachhaltigkeit und auch die großen Blumenversandhändler haben das Thema für sich entdeckt.

Bild: © istock.com/JacobH

Fair Flowers and Plants: Ethische Standards im Blumenhandel

Als Richtlinie gilt dabei der neue Standard der Organisation "Fair Flowers and Plants" (FFP), mit dessen Gütesiegel sich immer mehr Blumenhändler auszeichnen. Mit dem FFP-Label dürfen nur solche Blumen und Pflanzen ausgezeichnet werden, deren Lieferkette vom Züchter mit seinen Blumenfelder über die Großhändler bis zum Kunden eindeutig nachvollziehbar ist und die an jedem Punkt Umweltschutzstandards und soziale Standards einhalten.

Versandhändler wie Opens external link in new windowwww.blume2000.de haben mit ihren hohen Marktanteilen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg dieser Richtlinien. Je mehr große Versandhändler sich daran beteiligen, umso mehr Druck kann auf die "schwarzen Schafe" der Branche ausgeübt werden. Bekannt sind beispielsweise die Opens external link in new windowProbleme in Kenia, dem größten Schnittblumenexporteur Afrikas: Weil immer mehr kostbares Wasser für die Blumenzucht verwendet werden muss, leiden lokale Kleinbauern und die Natur unter Wasserknappheit. Andererseits hängen rund 20.000 Arbeitsplätze in Kenia am internationalen Blumenhandel, sodass ein Verzicht auf diese wichtige Einkommensquelle ebenfalls nicht möglich ist. Hier gilt es, faire Lösungen für eine Opens external link in new windowökologische Landwirtschaft zu finden, von der alle profitieren.

Welche Gütesiegel gibt es im Blumenhandel?

Das FFP-Label ist nicht mit den Fairtrade Label FLP zu verwechseln. Fairtrade achtet vor allem auf faire Bedingungen in den dritten Ländern, während FFP nach eigenen Angaben die Blumenproduktion in aller Welt umfasst. Gerade Deutschland spielt eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung von Nachhaltigkeit, denn kein anderes Volk in Europa gibt so viel Geld für Blumen aus: Rund 3 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich umgesetzt - dies entspricht einem Pro-Kopf-Umsatz von 40 Euro. Zwar stammen viele Blumen aus dem Nachbarland Niederlande, doch auch aus Dritte-Welt-Ländern wie Kenia und Simbabwe in Afrika und Kolumbien und Ecuador in Südamerika werden jährlich zahllose Schnittblumen importiert.

Schon 2011 berichtete die ARD in einem Opens external link in new windowPanorama-Beitrag über die Arbeitsbedingungen auf kenianischen Rosenfarmen: Arbeiter pflücken Rosen auf den Feldern, während nebenan gefährliche Chemikalien und Pestizide versprüht werden, und gehen am Ende des Monats mit einem Lohn von nur 30 Euro nach Hause. Wer auf Gütesiegel wie FFP und FLP achtet, kann dazu beitragen, dass solche Auswüchse irgendwann der Vergangenheit angehören.