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Umweltverschmutzer sterben nicht aus – Originelle Kampagne von „One Earth – One Ocean“ im Web

Wie man als Umweltverschmutzer Unsterblichkeit erlangt, das zeigt der neue YouTube-Clip von One Earth - One Ocean e.V. im Web. Die Münchner Umweltorganisation, die sich den Kampf gegen Umweltverschmutzung und die Reinigung der globalen Gewässer vom Plastikmüll auf ihre Fahnen geschrieben hat, regt mit dem originellen Plot unter Öffnet externen Link in neuem Fensterlast4ever.de zum Nachdenken über das eigene Handeln an. Denn die Verschmutzung der Weltmeere, Flüsse und Seen mit Plastikmüll ist ein in der Öffentlichkeit unterschätztes Problem und eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Nur ein Bewusstseinswandel und der tätige

Badegäste an einem sommerlichen Strand, die ihren Müll achtlos fallen lassen - so startet der ungewöhnliche Clip mit dem Titel "The girl that became immortal!".  Mit "versteckter Kamera" wurden die nichts ahnenden Umweltverschmutzer dabei gefilmt, um ihnen im Anschluss einen Streich zu spielen, der ihnen ihr gedankenloses Handeln vor Augen führt, ohne mit dem Zeigefinger zu drohen.

Die originelle Idee und Umsetzung der Kampagne stammt von der internationalen Werbeagentur Publicis, deren Münchner Dependance sich mit vollem Einsatz kreativ in dem Projekt engagiert hat, um das Problem Plastikmüll und das Anliegen von One Earth - One Ocean e.V. bekannt zu machen. Die Idee zu dem Film entstand aus der Erkenntnis, dass man sich oft keine Gedanken macht über die immensen Folgen, wenn man unachtsam Abfall in der Umwelt wegwirft oder seinen Plastikmüll am Strand liegen lässt. "Unsterblichkeit" erlangen Umweltverschmutzer, weil es nahezu eine Ewigkeit dauert, bis ihr weggeworfenes Stück Plastik aus der Natur verschwunden ist. Diese Grundidee wurde schließlich in dem Clip originell inszeniert. Playmedia, eine Filmproduktion, die sich mit Aktionen mit versteckter Kamera auskennt, half bei der Umsetzung. Um den überraschenden Aufmarsch am Strand innerhalb kürzester Zeit umsetzen zu können, waren im Hintergrund mehr als 100 Leute involviert: Dekorateure, Grafiker, Kreative und Künstler. Nicht zuletzt sorgte die große Marching Band am Strand für die entsprechende Aufmerksamkeit.

Neben dem Filmclip bietet eine eigene Microsite unter last4ever.de den Usern Hintergrundinformationen zur Meeresmüllproblematik sowie die Möglichkeit, die gute Sache von One Earth - One Ocean e.V. mit einer Spende per Paypal-Button zu unterstützen. Professionelles Seeding sowie die Umsetzung der Kampagne auf Englisch sorgen hoffentlich dafür, dass diese Aktion bei einer großen Anzahl von Menschen weltweit Gehör finden wird.

Zur Problematik

Aktuellen Schätzungen von Wissenschaftlern zufolge treiben in unseren Ozeanen bereits bis zu 150 Millionen Tonnen Plastik, jedes Jahr kommen weitere 6,4 Millionen Tonnen hinzu. Plastikmüll im Meer verschwindet nicht einfach, sondern ist sehr haltbar und wird durch Zersetzung und mechanische Einflüsse in kleinste Partikel aufgespalten, die sich überall verteilen und kaum mehr entfernt werden können. Meerestiere halten das Plastik für Nahrung und gehen daran zugrunde. Und über die schleichende Einwirkung auf die Nahrungskette bedrohen Plastikbestandteile (z.B. Weichmacher) auch uns Menschen.

One Earth - One Ocean e.V. verfolgt mit seiner Idee einer "maritimen Müllabfuhr" die Vision, mit speziell entwickelten Katamaranen unterschiedlicher Größe den sichtbaren Plastikmüll auf Meeren und Binnengewässern zu entfernen. Der Müll wird dabei in engmaschigen Fangnetzen gesammelt, die unter dem Schiff angebracht sind. Erste Prototypen kleiner Schiffe für die Reinigung von Binnengewässern namens "Seehamster" sind bereits im Einsatz. In Kürze soll mit dem Bau der ersten "Seekuh", eines Prototypen zur Reinigung von küstennahen Gewässern, begonnen werden. Für seine Vision erhielt der Gründer Günther Bonin im letzten Jahr auch Europas wichtigsten Umwelt- und Wirtschaftspreis, den GreenTec Award 2013.

One Earth - One Ocean e. V.

Die Umweltorganisation One Earth - OneOcean mit Sitz in München Garching hat das Ziel, Gewässer vom Plastikmüll zu befreien. Bereits heute schwimmen auf den Weltmeeren riesige Teppiche aus Plastikmüll, der größte davon im Pazifik ist so groß wie Mitteleuropa, d.h. wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Luxemburg, Ungarn und Tschechien zusammen. Schreitet die Verschmutzung im derzeitigen Tempo weiter voran, werden die Meere in wenigen Jahren vollständig vermüllt sein.

Gründer von One Earth - One Ocean (OEOO) ist Günther Bonin, 56, Inhaber einer IT-Firma und passionierter Segler. Seine Vision der "maritimen Müllabfuhr" gliedert sich in mehrere Stufen: In einem ersten Schritt wird der Plastikmüll mit speziell von ihm entwickelten Geräten auf den Meeren eingesammelt, sortiert und zerkleinert. Trennung und Recycling des Mülls erfolgt an Land. In einer späteren Phase soll das gesammelte Plastik direkt an Bord von Tankern in Öl rückverwandelt werden. Aus einer Tonne Plastik lassen sich ca. 900 Liter Öl rückgewinnen.

Was wie die Utopie eines Idealisten klingt, nimmt mittlerweile konkrete Formen an. Mehr als 100 Unternehmen und Privatpersonen, darunter die Deutsche Telekom AG, unterstützen das Projekt in unterschiedlicher Weise. Der prominenteste unter ihnen ist Thomas Hahn, der bei BMW Oracle das Siegerschiff des America's Cup mitkonstruierte. Hahn unterstützt OEOO auch bei der Entwicklung der Müllschlucker-Schiffe. Erste Prototypen sind bereits fertiggestellt und im Einsatz. Im August 2013 wurde One Earth - One Ocean e.V. mit dem renommierten GreenTec Award 2013, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, ausgezeichnet.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.oneearth-oneocean.com oder auf der Facebook-Seite unterÖffnet externen Link in neuem Fenster https://www.facebook.com/pages/One-Earth-One-Ocean/163573257046660